Zwölfuhrläuten Augsburg in Schwaben
Ende der 1950er-Jahre entstand im Westen Augsburgs das neue Wohngebiet am Herrenbach. Sehr bald schon begannen auch die Planungen für ein religiöses Zentrum, und die Salesianer Don Boscos wurden mit der Seelsorge beauftragt.
Der Architekt Thomas Wechs lieferte die Pläne für die neue Pfarrkirche im rasant wachsenden Herrenbachviertel. Am 3. November 1960 erfolgte der erste Spatenstich und bereits im Juli des darauffolgenden Jahres konnten sowohl das Richtfest gefeiert als auch die beiden jeweils 15 Tonnen schweren Turmkreuze geweiht werden. Mit ihnen erreichen die markanten, nadelspitzen Betonskeletttürme eine stolze Höhe von rund 70 Metern! Der nördliche trägt zudem das in Erding gegossene, fünfstimmige Geläut, welches klangvoll durch das Herrenbachviertel tönt.
Bedeutender Sakralbau der Nachkriegszeit
Der Kirchenraum wird von einer 30 Meter breiten und 18 Meter hohen Stahlbetonkuppel überspannt. In ihrem lichtdurchfluteten Zentrum schwebt eine Taube als Symbol für den Heiligen Geist. Die Flammen des biblischen brennenden Dornbuschs, in dem Gottvater sich dem Mose offenbarte, züngeln in den blau getönten kleinen Chorfenstern. Vor ihnen befindet sich, leicht erhöht, der aus weißem Carrara-Marmor gefertigte Altar.
Bischof Josef Freundorfer stellte bei der Kirchweihe am 7. Oktober 1962 erfreut fest: "Die neue Kirche wird nicht bloß ein Denkmal großer moderner Kunst sein. Sie wird mit zwei hochragenden Türmen ein mächtiges Zeichen sein, das zum Himmel weist." Und das ist Don Bosco in der Tat! Mit seiner unverwechselbaren Architektur und der Innenraumgestaltung, welche viele Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils bereits vorwegnimmt, zählt dieses Gotteshaus in Fachkreisen zu den bedeutendsten Sakralbauten der Nachkriegszeit im gesamten süddeutschen Raum.