Zwölfuhrläuten Burghagel in Schwaben
Das kleine Dorf Burghagel, heute ein Ortsteil von Bachhagel, liegt recht hübsch eingebettet im sanften Hügelland der Schwäbischen Alb im nördlichen Schwaben. Reihengräber aus dem 6. und 7. Jahrhundert weisen darauf hin, dass der Platz schon sehr früh alemannischen Siedlern gefallen hat.
Wahrzeichen ist auch hier die Pfarrkirche, die Apostel Petrus geweiht ist. Das stattliche Gebäude mit seiner gelben Fassade und dem Zwiebelturm wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts an der Stelle eines Vorgängerbaus errichtet, der baufällig geworden war. Die Pläne stammten von dem Gundelfinger Baumeister Johann Windtschmidt, der das Weihedatum der neuen Kirche, 1719, von Muschelwerkkartuschen umrahmt im Chorbogen verewigte.
Sechsstöckiger Turm
Den Innenraum mit den hohen Rundbogenfenstern prägt die umfassende Restaurierung im späten 19. Jahrhundert. Die Deckenbilder des einschiffigen Langhauses stellen die Verkündigung, die Geburt Christi und über der Orgelempore die Krönung Mariens dar. Das Ölgemälde an der Emporenbrüstung zeigt den heiligen Franz Xaver, der mit einem orientalischen Fürsten spricht. Im Stil der Neu-Renaissance präsentieren sich die Altäre, ebenso geschaffen von künstlerisch talentierten Handwerkern aus dem Umland.
Der sechsstöckige Turm erhebt sich an der Westfassade. Ein breites Profilgesims grenzt ihn von seinem zweigeschossigen, oktogonalen Aufbau ab, in dem auch die Glockenstube untergebracht ist. In Burghagel ist man stolz darauf, dass die drei Glocken, die dort seit mehr als 30 Jahren die Zeit verkünden und zum Gottesdienst rufen, aus der renommierten Gießerei Perner in Passau stammen.