Zwölfuhrläuten Emersacker in Schwaben
"Urwüchsig wie ein Baum aus den Stiftungswäldern in den paradiesischen Garten Holzwinkel gepflanzt“ – so heißt es in einer alten Broschüre über die Emersackerer Dorfkirche.
Tatsächlich wirkt die St. Martinskirche in ihrer Trutzigkeit wie ein alter, starker Baum und passt so wunderbar in die sympathische Gemeinde im Naturpark Augsburg-Westliche Wälder.
Neue Glocken zum Geburtstag
Zum 300. Geburtstag hat das Gotteshaus als besonderes Geschenk drei neue Glocken bekommen. Die Marien- und die Martinsglocke waren 1949 aus minderwertigem Material gegossen worden, weil nach dem Krieg kaum Geld da war. Das hat sich sowohl auf die Tonqualität als auch auf die Haltbarkeit ausgewirkt. Eine Renovierung hätte sich nicht mehr ausgezahlt und so fiel 2016 die Entscheidung, bei Bachert in Karlsruhe eine größere Bestellung abzugeben. Nun hängt auch noch eine bronzene Barbaraglocke im schönen, neuen Glockenstuhl – und die alte Leonhardsglocke von 1923.
Neue Glocken sind in unserer Zeit selten. Einige Emersackerer konnten sogar beim Guss in Karlsruhe zuschauen. Für alle ein unvergessliches Ereignis! Noch viel mehr Leute waren dabei, als die neuen Kirchenglocken mit Pauken und Trompeten und sogar einem Feuerwerk empfangen wurden. Durch die Weihe mit Weihwasser, Weihrauch und Chrisamöl wurden die kunstvollen Klangkörper zu sakralen Gegenständen.
Wallfahrt zum Gnadenbild "Maria zum Blute"
Verstärkt und mit neuem Schwung laden sie seither in die sehenswerte Pfarrkirche St. Martin, deren spätgotischer Turm mit dem Satteldach nicht recht weit in die Höhe strebt. Eine Besonderheit ist die 1725 angebaute Kapelle für die damals blühende und heute wiederbelebte Wallfahrt zum Gnadenbild "Maria zum Blute".