Zwölfuhrläuten Frauenstetten in Schwaben
Damals wurde dem Namen "Stetten" zur Abgrenzung von anderen gleichlautenden Orten der Name der Kirchenpatronin Maria hinzugefügt. Seit dem 18. Jahrhundert ist St. Anna die Patronin der barocken Kirche mit ihrem frischen, weiß-gelben Anstrich und dem 30 Meter hohen Spitzturm.
Den Innenraum beherrscht zartes Rosa. Seit der Liturgiereform steht an Stelle des Hochaltars ein Sockel mit einem Kreuz von 1770. Den neuen Volksaltar gestaltete der Gögginger Künstler Franz Hummel. Die barocken Gemälde an den Seitenaltären zeigen die Geburt und die Taufe Jesu. In seiner Gesamtkomposition wirkt das Gotteshaus einladend und freundlich.
Drei neue Glocken für Kartoffeln und Getreide
Von den drei ursprünglichen Glocken der Frauenstettener St. Anna-Kirche überlebte keine die beiden Weltkriege. So wurden 1947 bei der Gießerei Humpert in Bochum drei neue Stahlglocken in Auftrag gegeben. Die Kosten von 5000 Reichsmark waren nach der Währungsreform in Naturalien zu erstatten. Kartoffeln und Getreide kamen via Zug nach Bochum. Zum Glück hatte Frauenstetten damals eine eigene Haltestelle auf der Lokalbahnstrecke zwischen Mertingen und Wertingen. Alles nachzulesen in der umfangreichen neuen Dorfchronik.
Im Gegenzug kamen auch die neuen Glocken mit dem Bähnle aus Bochum. Die größte Glocke ist der heiligen Anna, die mittelgroße Maria und die kleine dem heiligen Josef geweiht. Sie läuten für die Frauenstettener und ihre Nachbarn in Hinterried, die schon mehrmals für ihr intaktes Gemeinschaftsleben öffentlich gelobt worden sind.