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Zwölfuhrläuten Meitingen in Schwaben

Die Marktgemeinde Meitingen liegt im Lechtal, auf halbem Weg zwischen Augsburg und Donauwörth. Während die Geschichte des Ortes bis ins Jahr 1231 zurückreicht, so wurde Meitingen erst 1941 zur eigenen Pfarrei erhoben.

Von: Armin Reinsch

Stand: 17.11.2019 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Meitingen in Schwaben

90 Jahre sind es nun her, dass in der alten Wolfgangskirche aus dem 16. Jahrhundert der letzte Gottesdienst gefeiert, das Gebäude abgebrochen und der Grundstein für ein neues, geräumigeres Gotteshaus gelegt wurde. Die Pläne hierfür lieferte Kreisbaumeister Otto Lederer. Bereits zwei Jahre später, am 14. Mai 1931, erfolgte die Weihe der neuen Wolfgangskirche durch den Augsburger Bischof Joseph Kumpfmüller.

Deckengewölbe in Zollinger Bauweise

Für die Gestaltung der Seitenkapelle übernahm man einige Ausstattungsgegenstände aus dem Vorgängerbau. Ansonsten präsentiert sich das heutige Gotteshaus vorwiegend im Stil des Spätexpressionismus bzw. der Neuen Sachlichkeit.
Altaraufbauten, Kanzel und einige weitere liturgische Orte sind aus Ruhpoldinger Marmor gefertigt. Die Ausmalung mit der raumprägenden Darstellung der "Offenbarung des Johannes" am Chorbogen entstand nach und nach bis in die 1960er-Jahre durch den Kunstmaler Karl Radinger, dem jüngeren Bruder des langjährigen Meitinger Pfarrers Johannes Radinger.

Sehr beeindruckend ist außerdem das mächtige Deckengewölbe in Zollinger Bauweise, bei der die Holzbalken in einer rautenförmigen Anordnung zusammengefügt wurden. Besonders nach dem Ersten Weltkrieg fand diese materialsparende und einfache Form der Dachkonstruktion Verbreitung.

Fünfstimmiges Geläut

Aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg stammt auch noch die kleinste der fünf Glocken im 47 Meter hohen Kirchturm. Wie ihre vier Schwestern aus dem Jahr 1950 wurde sie in Kempten gegossen.


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