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Zwölfuhrläuten Aura an der Saale in Unterfranken

Die Kirche St. Laurentius in Aura an der Saale bewahrt trotz barockem Gewand den Geist der Romanik. Anfang des 12. Jahrhunderts wurde sie als Pfeilerbasilika gebaut.

Von: Barbara Markus

Stand: 10.08.2008 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Aura an der Saale in Unterfranken

Vier Glocken läuten zum Namensfest des Heiligen Laurentius am 10. August 2008 aus dem ihm geweihten Gotteshaus in Aura, der mit rund 900 Einwohnern kleinsten selbständigen Gemeinde im Landkreis Bad Kissingen. Der Ort liegt am linken Ufer der Fränkischen Saale etwa sieben Kilometer südwestlich der Kreisstadt. Die katholische Pfarrkirche, sein bedeutendstes Baudenkmal, steht am rechten Ufer.

Einflüsse byzantinischer Baukunst

1108 gründete Bischof Otto von Bamberg an der damaligen Bistumsgrenze ein Benediktinerkloster und ließ St. Laurentius als dreischiffige Pfeilerbasilika errichten. Den Bau leitete Ekkehard von Aura: erster Abt und gelehrter Verfasser einer Weltchronik. Als Kreuzzugsteilnehmer brachte er Kenntnisse byzantinischer Baukunst nach Franken. In ihrer basilikalen Grundform noch bewahrt, zeigt sich heute die Kirche deutlich verkleinert und in barockem Gewand, aber der Geist der Romanik blieb spürbar. Dazu tragen auch die Altäre in ihrem einheitlich warmen Braunton bei. Eine Reihe schlanker Säulchen hat sich erhalten, die jetzt einen Teil des Kirchplatzes begrenzen.

Klosterneugründung kam über Rohbau nie hinaus

Im Bauernkrieg von 1525 scharte sich hier der „Auraer Haufen“. Er hat mit einer zweifachen Plünderung den Untergang des Klosters eingeleitet. Der Versuch einer Neugründung zu Beginn des 17. Jahrhunderts blieb im Rohbau stecken. Davon zeugen mächtige Mauern auf dem Bergrücken - weit und breit als "Ruine Aura" bekannt.

Eintritt in die Geschichte als Kloster Uraugia

Aura an der Saale hat aber seit 1975 auch im Dorf ein Gotteshaus, das den Mittelpunkt bildet eines intakten Gemeinwesens mit Schule, Fest- und Sporthalle und einem kleinen, beheizten Freischwimmbad. Der Ort feiert heuer seinen Eintritt in die Geschichte vor 900 Jahren, als Bischof Otto von Bamberg das Kloster Uraugia gründete.


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