Zwölfuhrläuten Schonungen in Unterfranken
Dort, wo etwa fünf Kilometer östlich von Schweinfurt die Steinach in den Main mündet, hat sich rechts des Bachlaufs das alte Schonungen ausgebreitet. Doch 1853 ist das Dorf fast vollständig in Flammen aufgegangen. Funkenflug von einem Dampfross auf der gerade fertig gestellten Bahnlinie von Bamberg nach Schweinfurt hatte die Brandkatastrophe ausgelöst.
Auch die alte St. Georgs Kirche musste danach wiederaufgebaut werden, wurde aber bald zu klein.
Erst Wein dann Fabriken
Neu entstandene Fabrikarbeitsplätze im nahen Schweinfurt hatten aus dem ehemaligen Winzer- ein Arbeiterdorf werden lassen, das stetig wuchs. Doch erst 1961 konnte direkt an der Nahtstelle des alten Dorfes zur Neubausiedlung die neue Georgs Kirche eingeweiht werden. Sie bildet nun das geistige Zentrum für heute rund 1.900 Katholiken unter insgesamt gut 3.000 Einwohnern.
Mystischer Hell- Dunkel-Kontrast
Nach außen schottet sich der Baukomplex mit einer Bruchstein-Verkleidung fast burgartig zur vorbeiführenden Bundesstraße ab. Das Innere öffnet sich zu einem großen Dreieck, in dem alles auf den Altar zuläuft. Er wird überflutet von gleißendem Licht, das über einen gläsernen, dem Auge verborgenen Dachaufsatz einfällt. Daraus entsteht der geradezu mystische Hell- Dunkel-Kontrast, der seit 1985 sparsam durch Farbe bereichert wird.
Orgel aus Norwegen
Ein schmales Band mit den Kreuzwegstationen wurde auf den beiden Wänden angebracht, die hinter dem Altar zusammenlaufen. Ihre Nahtstelle prägt ein stilisiertes Lamm Gottes. Letzter Neuzugang ist eine Kirchenorgel, die im vergangenen Jahr aus Bergen in Norwegen nach Schonungen versetzt wurde. Mit ihren 37 Registern und spanischen Trompeten ersetzt sie nun die Orgel, die aus der alten Kirche übernommen worden war.
Ebenfalls aus ihr stammen die vier Glocken im Campanile der neuen Georgs Kirche von Schonungen.