Zwölfuhrläuten Schwebheim in Unterfranken
Rund 4.000 Einwohner beherbergt die Gemeinde Schwebheim im südlichen Landkreis Schweinfurt. Den reizvollen Beinamen Apothekergärtlein Frankens hat sie sich erworben durch ihren weitum bekannten Kräuteranbau.
In über 100-jähriger Tradition verarbeiten Firmen am Ort an die 40 Arten von Gewürz- und Heilpflanzen zu Arzneimitteln und Gewürzen.
Im Zeichen der Reformation
Der markanteste Einschnitt in der urkundlich erfassten Geschichte des Ortes, die der Sage nach im elften Jahrhundert mit sieben Bauernhäusern ihren Anfang nahm, dürfte neben dem Dreißigjährigen Krieg, der nichts als eine menschenleere Ödnis hinterließ, die Reformation gewesen sein, die 1540 in Schwebheim Einzug hielt. So könnten denn auch die Standorte der im 16. Jahrhundert errichteten evangelischen Auferstehungskirche und des modernen katholischen Gotteshauses St. Hedwig nicht verschiedener sein.
Kirche aus den 70er Jahren
Im Ortszentrum gelegen und umgeben von einem malerischen Marktplatz die eine, steht die andere inmitten von Kiefern, Eichen und Buchen in einem Neubauviertel am nordöstlichen Ortsrand. 1976 hat man dem Zuzug katholischer Heimatvertriebener Rechnung getragen und die schlichte, mit einem steilen, zeltartigen Dach bewehrte Kirche errichtet.
Gottes wanderndes Volk
Der Innenraum verstärkt durch den offenen Dachstuhl und die traufseitig angebrachten Fensterbänder noch den Gedanken des Zweiten Vatikanischen Konzils von Gottes wanderndem Volk und seinem Zelt unter den Menschen. Das Altarbild mit dem Gekreuzigten ist ebenso wie der beeindruckende Kreuzweg ein Werk des Wiener Akademieprofessors Anton Lehmden. Vom kaum über den Dachfirst hinausragenden Turm erschallen vier Glocken, die am 11. September 1981 in Friedrichshall bei Heilbronn gegossen wurden.