Zwölfuhrläuten Unterpreppach in Unterfranken
Von Feldern und Wäldern umgeben leben die 450 Einwohner von Unterpreppach. Es ist ein kleines Dorf, rund drei Kilometer von Ebern entfernt, dem historischen Handelszentrum in den Hassbergen.
Dorthin führte Jahrhunderte lang auch der Kirchgang. Im Ort selber - so liest man in den Urkunden - gab es Anfang des 16. Jahrhunderts eine Kapelle. 1792 stiftete dann ein kinderloses Ehepaar sein Anwesen um damit den materiellen Grundstock für eine Pfarrei zu legen.
Neubau wegen Bombenschäden und Überfüllung
Mit seinem Fachwerk ist das hufeisenförmige Gehöft bis heute ein Blickfang am östlichen Dorfrand. Der westliche Dorfrand mit der Kirche wurde 1945 kurz vor Kriegsende von Bomben getroffen, die vermutlich der Kugellagerindustrie von Ebern gegolten hatten. Das kleine Gotteshaus hatte dadurch starke Risse bekommen. Da es ohnehin an Sonntagen regelmäßig überfüllt war, reifte der Plan für einen Neubau auf einem Grundstück oberhalb des Friedhofs.
Kunstwerk des Lichts
Die Errichtung fällt in die Zeit vor dem 2. Vatikanischen Konzil. Dessen Geist ist jedoch bereits in der Architektur spürbar. Trapezförmig wie ein Zelt Gottes ist das Langhaus angelegt. Raumhohe Riegel aus blauem Glas tauchen es in ein mystisches Licht. Umso strahlender erscheint der Chor, dessen linke Seitenwand ganz aus Glas besteht. Im Kontrast zum modernen, steinernen Altar mit seinem ypsilonförmigen Tabernakelaufsatz steht eine wertvolle, spätgotische Marienfigur aus Holz. Als einziges Ausstattungselement wurde sie aus der alten Kirche übernommen, die man abgetragen hatte.
Freistehender Kampanile
Ihre Patrone waren die Heiligen Bartholomäus und Wendelin. Ihre Namen trägt auch die neue Kirche von Unterpreppach. Vor 50 Jahren wurde sie eingeweiht. Drei Glocken aus ihrem frei stehenden Kampanile läuteten am 5. September 2010 die Jubiläumsfeier ein.