Zwölfuhrläuten Würzburg in Unterfranken
Wer von den weltberühmten Weinbergen Würzburgs hinab auf die Türme reiche Stadt blickt, dem wird nächst dem Dom gewiss das Zwillingspaar der fast 30 Meter hohen Julius Echter-Turmhauben von St. Jakob ins Auge springen. Unübersehbar ragen sie vom Schottenanger auf der linken Mainseite über alle Dächer hinaus.
Iren und Schotten
Das ursprünglich als Herberge vor allem für irische, damals als Schotten bezeichnete, Pilger gegründete Kloster konnte Mitte des zwölften Jahrhunderts den Bau ihrer mächtigen St. Jakobskirche vollenden. 1398 wird das Kloster von Aufständischen geplündert und angezündet. 1595 - unter Julius Echter - bekam die Klosterkirche die typischen Spitzhauben mit der Krempe und ein neues Dach.
Wiederaufbau nach dem Krieg
Nach dem zweiten Weltkrieg übereignete man den Salesianern Don-Boscos das von Bomben schwer zerstörte Areal. Sie errichteten ein Jugendheim, das Berufsbildungswerk sowie eine Berufsschule zur besonderen Förderung Jugendlicher und bauten St. Jakob als Don-Bosco-Kirche wieder auf. Dabei wurde aus der ehemals dreischiffigen Pfeilerbasilika eine Hallenkirche mit freitragender Deckenkonstruktion.
Im Zeichen Don Boscos
Die gotischen Chorfenster zieren seit 1956 drei neuzeitliche Glasfenster des Kunstmalers Jupp Gesing aus Herne, die, umflutet von magischem Blau, den Weltenerlöser, die Gottesmutter Maria und den Ordensgründer Johannes Bosco zeigen. 1987 erhielten die Türme erneut ihre das Stadtbild prägenden Echter-Hauben und zusätzlich zu den zwei aus dem Jahre 1600 und 1648 stammenden eine neue Don-Bosco-Glocke, die in Passau gegossen wurde.
Seit 1999 bildet die Kirche den Ausgangspunkt des Fränkisch-Schwäbischen Jakobswegs, der 268 Kilometer weit über Ochsenfurt, Rothenburg und Schwäbisch Gmünd nach Ulm führt.