Zwölfuhrläuten Aschaffenburg in Unterfranken
Wer vom gegenüberliegenden Mainufer auf Aschaffenburg blickt, sieht in den Fluten gespiegelt das eine Wahrzeichen der unterfränkischen Hochschulstadt und das andere hoch über die Dächer aufragen: den viertürmigen Sandsteinbau von Schloss Johannisburg und die Stiftskirche St. Peter und Alexander.
Die Renaissanceresidenz der Mainzer Kurfürsten und Erzbischöfe prangt am Ufer und aus der Altstadt grüßt der goldene Engel herüber von der Turmspitze der päpstlichen Basilika.
Besonderes Patrozinium
Die Mainbiegung, das Schloss und das ehemalige Kollegiatsstift prägen den Charakter der Stadt und bestimmten seine Entwicklung von Anfang an. Ihre Ursprünge gehen – abgesehen von steinzeitlichen Siedlungsspuren - auf eine Alemannengründung des fünften Jahrhunderts zurück. Ab dem Jahr 989 querte die erste Brücke den Fluss und 957 gründete Herzog Liudolf von Schwaben das Kollegiatstift. Die prächtige, im Kern romanische Basilika auf dem Stiftsberg bekrönt das Stadtzentrum. Ihr Alexander- Patrozinium ist übrigens einmalig in Deutschland und geht auf Papst Alexander den Ersten zurück, dem sechsten Bischof von Rom, der um 117 n.Ch starb.
Romanischer Kreuzgang
Wer die monumentale barocke Treppenanlage zur Vorhalle erstiegen hat, zwischen den romanischen Pfeilerarkaden des dreischiffigen Langhauses steht und etwa auf das überlebensgroße ottonische Kruzifix blickt, der spürt beinahe körperlich die klare Strenge und Würde der Architektur, die hier zum Zeugnis des Glaubens wird.
Nordseitig der Kirche liegt der um 1250 erbaute romanische Kreuzgang. Mit seinen kunstvollen Kapitellen gilt er als einer der schönsten Europas.
Altehrwürdige Gloriosa
Aus dem gotischen achteckigen Oberbau des Turms läuten zehn Glocken. Bis auf die etwa sechshundert Jahre alte Gloriosa stammen alle aus der Nachkriegszeit und wurden 1955 in Heidelberg beziehungsweise 2004/5 in Passau gegossen.