Zwölfuhrläuten Bergtheim in Unterfranken
Bergtheim liegt inmitten flacher, fruchtbarer Felder. Die Höfe und Häuser der 2.000 Einwohner werden von nur einem Hügel überragt und darauf thront die Bartholomäus-Kirche.
Wie eine Burg war sie im Mittelalter mit einer Mauer umgeben, mit so genannten "Gaden", nach innen angebaute Vorratshäuser, die Schutz boten vor Plünderung.
Konflikt wegen Kornvorräten
In Bergtheim haben sie traurige Berühmtheit erlangt durch eine Schlacht, mit der die zwanzig Kilometer südlich gelegene Stadt Würzburg im Jahre 1400 die Reichsfreiheit erringen wollte. Ein Heer von Aufständischen rückte an, um dem Fürstbischof die großen Bergtheimer Kornvorräte streitig zu machen, wurde aber vernichtend geschlagen und Würzburg blieb, bis zur Säkularisation, unter fürstbischöflicher Herrschaft.
Beeindruckende Symbiose von Kreuzestod und Auferstehung
Von der historischen Kirchenburg Bergtheims steht nur noch der wuchtige Turm. Das heutige Gotteshaus ist bereits das dritte an dieser Stelle. Als "Zelt Gottes unter den Menschen" ist es mit seiner spitz zulaufenden Holzdecke angelegt. Künstlerisch gestaltete Glasbänder durchziehen Seitenwände aus hellem Beton. Im Kontrast dazu steht die geschlossene Giebelwand aus unverputzten Sandsteinen unterschiedlicher Färbung. Vor dem daraus entstehenden Mosaik hängt ein monumentales Altarkreuz. Die Arme sind schon vom Querbalken gelöst und so erhebt sich Christus bereits zum Sieg über den Tod. Aus Lindenholz und beschlagenem Kupfer ist dem Bergtheimer Künstler Karl Hornung eine beeindruckende Symbiose von Kreuzestod und Auferstehung für seine Heimatkirche gelungen.
Ihr Geläut besteht aus vier Glocken. Zwei wurden 1911 in Heidingsfeld bei Würzburg gegossen, die anderen beiden in Bremen – ein Jahr vor der Weihe der neuen Bartholomäuskirche von Bergtheim vor 50 Jahren.