Zwölfuhrläuten Burgsinn in Unterfranken
Wer gern den Kirchenglocken beim Schwingen und Läuten zusehen möchte, kommt in Burgsinn voll auf seine Kosten: Die Glockenstube des schlanken Turms der evangelischen Dreieinigkeitskirche ist nämlich nicht – wie meist üblich - durch Schallbretter verschlossen.
So kann man die vier Glocken der Gießerei Rincker – diese befindet sich übrigens rein zufällig im hessischen Ort "Sinn" – gut beim Läuten beobachten. Und so schwebt ihr Wohlklang über den Häusern der als Erholungsort anerkannten Marktgemeinde, die zwischen den Ausläufern des Spessarts und der Rhön liegt.
"Perle des Sinngrunds"
Als "Perle des Sinngrunds" wird Burgsinn auch gern bezeichnet, beherbergt der Ort doch gleich drei Adelssitze - zwei Schlösser und die etwa 1000jährige Wasserburg, die von einem gepflegten Park umgeben ist. Die Glocken der Dreieinigkeitskirche grüßen auch nach St. Michael hinüber und erinnern daran, dass diese als "Sinntaldom" bezeichnete Kirche Jahrhunderte lang auch Gottesdienstort der Evangelischen war, bis diese sich in den 1950er Jahren eine eigene Kirche erbauten.
Lichtdurchfluteter Kirchenraum
Die Dreieinigkeitskirche ist ein großzügig angelegter Sakralbau. Ihre Mauern sind aus roten Main-Sandsteinen gefügt, ebenso der freistehende Kampanile. Wie so manches Gebäude Burgsinns ist das Gotteshaus an den Hang gebaut, was dazu führt, dass die Nordwand völlig verschlossen ist. Die bis zum Boden reichenden Fenster auf der Südseite aber sorgen für einen lichtdurchfluteten Kirchenraum. Im alles beherrschenden Buntglasfenster, das die Altarwand ausfüllt, steht das Bildnis des auferstandenen Christus in der Mitte, umgeben wird er von biblischen Gestalten, die der Hebräerbrief im Neuen Testament als "Wolke der Zeugen" bezeichnet: Adam und Eva sind unter anderem dort zu sehen, ebenso wie die Propheten und Johannes der Täufer.