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Zwölfuhrläuten Eltmann in Unterfranken

Wer viel auf der Autobahn A70 unterwegs ist, kennt die Anschlussstelle 12 bei Eltmann. Die schmucke Kleinstadt im Landkreis Haßberge liegt in der Main-Rhön-Region zwischen dem nördlichen Steigerwald und dem kleinen Maindreieck. In landschaftlich reizvoller Umgebung durchbricht hier der Main das Schwäbisch-Fränkische Schichtstufenland.

Von: Christian Jungwirth

Stand: 22.05.2022 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Eltmann in Unterfranken

Anno 740 wird erstmals urkundlich eine Siedlung namens "Castellum Altimoin" erwähnt, obgleich der Ort selbst wahrscheinlich gut hundert Jahre älter ist. Stadtrechte besitzt Eltmann seit 1335 durch Kaiser Ludwig den Bayer. Danach gibt es jahrhundertelang ein besitztechnisches Hin und Her, ehe Eltmann 1814 endgültig bayerisch wird.

Vier Kirchen im Stadtgebiet

Die Stadt ist historisch christlich geprägt, das zeigen drei katholische Kirchenbauten sowie die evangelische Dreieinigkeitskirche. Sie ist der jüngste Sakralbau im Ort, ein Tribut an viele protestantische Flüchtlinge und Heimatvertriebene, die nach dem Zweiten Weltkrieg nach Eltmann drängen und ein eigenes Gotteshaus erhoffen. Der Bauplatz dafür wird am Stadtrand ausgewiesen, ein Kirchenbauverein schiebt finanziell mit an, am 11. Oktober 1959 wird die Dreieinigkeitskirche als dritte Kirche der Nachbarpfarrei Gleisenau eingeweiht.

Christliche Symbole auf Glocken

Es ist ein schlichter rechteckiger Nachkriegs-Kirchenbau mit niederem quadratischem Chorturm nebst Pyramidendach. Der Chor ist eingezogen konstruiert mit einfachem Tonnengewölbe, auf der Nordseite liegt die Sakristei.
Alle fünf Glocken sind bei Rincker in Sinn gegossen, jede davon trägt ein christliches Symbol. Die größte, 8 Zentner schwere Glocke zeigt einen Brunnen und deutet auf Gott, den Brunnquell des Lebens. Auf der kleinsten, der Gebetsglocke, erinnert ein Hirsch an Psalm 42: "Wie ein Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so schreit meine Seele nach dir."


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