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Zwölfuhrläuten Geldersheim in Unterfranken

Geldersheim – so steht es in der Chronik – zählt zu den ältesten Orten des Frankenlandes, wurde vor 1.250 Jahren als Geltresheim erstmals urkundlich erwähnt und war einst bedeutender als die Reichsstadt Schweinfurt. Trotzdem ist über die Frühzeit wenig bekannt, weil der schwedische General Königsmark im Juli 1645 den Marktflecken verbrannte - drei Jahre ehe der dreißigjährige Krieg überlebt gewesen wäre.

Von: Georg Impler

Stand: 11.08.2013 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Geldersheim in Unterfranken

Die Geldersheimer standen vor dem Nichts, Königsmark aber bekam 130.000 Taler Jahresrente und baute sich ein Schloss. Vielleicht aber ist die Kunde noch nach Franken gedrungen, dass er - wie Fontane schrieb - nicht in einer seiner vierzig Schlachten sondern an einer Hühneraugenoperation gestorben ist.

Ehemalige Kirchenburg

Die Pfarrkirche St. Nikolaus hat den Brand damals überstanden und steht inmitten einer malerischen Gadenanlage, ist also umgeben von ein - und zweigeschossigen, an der Innenseite einer Ringmauer angebauten Häuschen, in welche zu Kriegszeiten Vorräte eingelagert wurden. Die ehemalige Kirchenburg betritt man durch das 1230 aufgeführte Schultor, in dessen Obergeschoß schon vor über 500 Jahren der erste Unterricht gehalten wurde. Dann fühlt man sich in eine andere Zeit versetzt, denn das imposante Gotteshaus mit seiner sehenswerten Krypta scheint in einer Oase der Geborgenheit und Harmonie zu liegen, wie sie nur jahrhundertelange, fränkische Bau- und Kunstkultur haben schaffen können.

Pfarrkirche des Hochstifts Würzburg

In der heutigen Form stammt das weiß gekalkte Langhaus  mit seinen sandsteinrot abgesetzten Friesen, Gesimsen und Gewänden aus dem Jahr 1618 und ist so reich mit Kunstwerken vorwiegend des Barock ausgestattet, wie es eben einer Pfarrkirche des Hochstifts Würzburg zukam.
Unter dem laternengeschmückten Kuppelhelm des fünfgeschossigen Turms läuten vier Glocken.


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