Zwölfuhrläuten Heimbuchenthal in Unterfranken
Wenn in Heimbuchenthal Glockenklang zu hören ist, dann kann dieser letztlich nur vom Turm der St.-Martins-Kirche kommen. Denn die eigentliche, viel jüngere Pfarrkirche der katholischen Gemeinde – etwa einen Kilometer entfernt – hat weder Turm noch Glocken. Dafür aber ein zeitgemäß großzügiges Pfarrzentrum.
Doch zurück zur Martinskirche! 1753 begann man mit dem barocken Kirchenbau, sechs Jahre später konnte er dann geweiht werden. Genügend Geld war am Ende aber wohl nicht mehr da, um noch einen Turm zu bauen. So hing das damalige Geläute zunächst in einem hölzernen Provisorium. Aber dann gab’s doch einen Kirchturm, 33 Meter hoch, mit einer hübschen geschwungenen Haube.
Beliebte "Alte Pfarrkirche"
Anfang unseres Jahrtausends wurde umfangreich renoviert: Innen und außen setzte man die Kirche gründlich instand und gestaltete sie zudem behutsam um. Besonders der Altarraum bekam ein neues Gesicht. Viele fleißige Hände regten sich gern für diesen Zweck, örtliche Handwerker brachten sich mit Fantasie in die Ausführung der einzelnen Gewerke ein. Es entstand ein wahrer "Festsaal zur Ehre Gottes" in atemberaubender Schönheit, Helligkeit und Klarheit.
Obwohl sie nur noch "Alte Pfarrkirche" ist, wird in St. Martin regelmäßig die Messe gefeiert. Familien und Brautleute wählen sie gern für Taufen und Trauungen, und weil der Friedhof recht nahe liegt, beginnen Beerdigungsfeiern in der Martinskirche.
Klangvolles Geläut
Vier Stahlglocken aus der Bochumer Gießerei verkünden seit über 70 Jahren weit über das Elsavatal, was auf ihnen zu lesen ist: "Dem Herzen Jesu singe", "Maria, breit den Mantel aus", "St. Martin, hilf wenden unsere Not" und "St. Bonifatius, gib uns Bekennermut". Heute weisen sie klangvoll auf das Patrozinium am 11. November hin, den Gedenktag des Heiligen Martin von Tours.