Zwölfuhrläuten Markt Einersheim in Unterfranken
Tradition wird in Markt Einersheim gefeiert und gelebt. Unübersehbar ist dies beispielsweise im September. Gleich an zwei Tagen bewegt sich dann ein prächtiger Kirchweih-Festzug durch den Ort. Einmal zieht der Gräfliche Schützenverein voran, die Mitglieder der Historischen Burschenschaft folgen, tags darauf ist es andersherum.
Der historische Ortskern, der eingerahmt ist von zwei Tortürmen aus dem 14. Jahrhundert, wird dabei durchschritten. Mit Marschmusik geht’s an fränkischen Fachwerkbauten und schmucken Bürgerhäusern vorbei. Mit einer Runde durch die Kirchenburg wird jedesmal auch dem Gotteshaus die Ehre erwiesen – immer mit dem Herzen zum Altar gewendet -, bevor Schützen, Burschen und Bürgerschaft zum stattlichen Schloss weiterziehen.
Prächtiger Kronleuchter
Man nimmt an, dass bereits zur Zeit des Frankenapostels Kilian, also im 7. Jahrhundert, eine Holzkirche an diesem Platz stand. Das erste steinerne Gotteshaus wurde wohl um das Jahr 1000 errichtet. So wie sich die Matthäuskirche heute präsentiert, ist sie das Ergebnis mancher An- und Umbauten.
In ihrem Innern fallen sofort die Epitaphien an der Ostwand auf. Nicht nur sie erinnern an das Geschlecht der Grafen von Limpurg-Speckfeld - auch der sogenannte "Grafenstand" oder das Wappen mitten in der hölzernen Kassettendecke. Beim Rundgang durch die Kirche beeindruckt aber auch der prächtige Kronleuchter, eine achtarmige kunstvolle Schmiedearbeit; beeindruckend auch deshalb, weil ein sein Leben lang armer Bauer ihn aus seinem Nachlass stiftete.
Drei Glocken im Turm
Oben im Kirchturm tun drei Glocken fleißig ihren wohlklingenden Dienst: Die große schuf Gießermeister Klaus aus Markt Northeim, die beiden kleineren gossen die Gebrüder Rincker im hessischen Sinn.