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Zwölfuhrläuten Neubrunn in Unterfranken

Regional ist Neubrunn als pulsierendes Kleinhandelszentrum bekannt, überregional für seine "Fränkischen Herolde".

Von: Barbara Markus

Stand: 12.07.2015 | Archiv

Zwölfuhrläuten: St. Georg in Neubrunn in Unterfranken

In ihren Landsknechtsuniformen treten die Fanfarenbläser, Trommler und Fahnenschwenker auch am kommenden Wochenende auf, wenn die Marktgemeinde ihre erste urkundliche Erwähnung vor 1.200 Jahren feiern kann.

Stattlicher mittelalterlicher Torturm

Die 1.700 Einwohner leben direkt an der Landesgrenze zu Baden Württemberg. Nach Würzburg haben sie es fast doppelt so weit, wie ins badische Wertheim. Die historische Straße dorthin zwängt sich unter dem Wahrzeichen von Neubrunn hindurch: einem stattlichen mittelalterlichen Torturm, der dreimal so hoch wie breit ist. Imposante Reste der Ummauerung sind auch noch in der Nähe des Schlosses zu sehen, in dem jetzt private Mieter residieren. Elisabeth von Hohenlohe, Gräfin von Wertheim, hatte das Jagdschloss 1310 dem Deutschen Orden gestiftet. Der ließ Neubrunn dann Ende des 14. Jahrhunderts befestigen.

Kirchenschiff laufend vergrößert

In Sichtweite zum Torturm steht der Kirchturm von St. Georg, der katholischen Pfarrkirche. Im Lauf der Jahrhunderte ist er von ehemals zwei auf 5 Geschosse emporgewachsen. Jede Erhöhung ging dabei mit einer Vergrößerung des Kirchenschiffs einher - zuletzt Anfang des 20. Jahrhunderts. Weil aber im Westen für einen Anbau kein Platz mehr war, wurde das barocke Langhaus auf ganzer Breite nach Süden hin erweitert.
Die Altäre, die Kanzel, ein prächtiger frühbarocker Taufstein und ein Opferstock von 1525 wechselten den Standort, blieben aber erhalten. Das historische Geläute aber wurde für Kriegszwecke eingeschmolzen. So erklingen jetzt drei Glocken aus der Zeit nach dem ersten Weltkrieg. Eine Vierte wurde 1964 in Heidelberg für Neubrunn gegossen.


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