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Zwölfuhrläuten Oberthulba in Unterfranken

Den Ort Oberthulba kennen sicher viele Menschen - doch wahrscheinlich eher nur dem Namen nach von Verkehrsdurchsagen im Radio. Der Markt mit heute rund 1600 Einwohnern liegt rund zehn Kilometer westlich der Kreisstadt Bad Kissingen fast direkt an der Verkehrsader A7.

Von: Christian Jungwirth

Stand: 29.10.2023 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Oberthulba in Unterfranken

Dabei ist die Geschichte der bis ins 20. Jahrhundert bedeutenden Hafnermetropole am Fluss Thulba viel älter. 1234 wird Oberthulba erstmals in einer damals üblichen Verkaufsurkunde erwähnt.

Innenraum im romanisierenden Stil

Nicht eindeutig datierbar hingegen ist ein erster Kirchenbau im Ort. Fest steht: der weithin sichtbare Kirchturm von St. Johannes dem Täufer wurde 1464 gebaut, sein Obergeschoss im nachgotischen Echter-Stil mit Spitzturm erhielt er erst im Jahr 1608. Der Grundstein für die heutige Kirche wurde 1854 gelegt, der Vorgängerbau zuvor bis auf den Turm abgetragen.
Gründlich umgestaltet und renoviert hat St. Johannes im Jahr 1953 der Architekt Erwin van Aaken, dadurch erhielt der Innenraum im romanisierenden Stil eine eher einfache, nüchterne Aura. Dieser Eindruck wurde erst in den 1980er Jahren wieder durch mehr figürliches und ansprechendes Dekor relativiert. Hervorzuheben ist dabei die große Kreuzigungsgruppe im Chorraum, auch neu gefasste hölzerne Heiligenfiguren fanden wohlverteilt ihren Platz an den weißen Wänden, über den Seitenaltären sowie den Seitentüren der Kirche.
Im hinteren Teil des Gotteshauses entdeckt das Besucherauge zudem in zwei kleinen Kapellen unter der Orgelempore eine Pietà sowie eine Reliquiensammlung.

Bemerkenswertes Glocken-Quartett

Ein für Glockenkenner bemerkenswertes Quartett ruft auch heute die Gläubigen im Ort zu Andacht und Gebet. Zwei sind bei der Errichtung des Turms 1486 eingezogen, die dritte Glocke wurde 1611 gegossen. Die jüngste Schwester Baujahr 1984 ist mit rund 15 Zentnern die größte und schwerste, sie ist dem Schutzpatron von Kirche und Dorf geweiht.


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