Zwölfuhrläuten Pfaffenhausen in Unterfranken
Knapp fünfhundert Bürger wohnen in den schmucken Ein- und Zweifamilienhäusern, die sich das linke Ufer der Fränkischen Saale hinan um die katholische Filialkirche St. Leonhard scharen.
Der Blick vom Gotteshaus geht hinüber nach Hammelburg, zu dessen Stadtteil Pfaffenhausen am 1. April 1971 wurde.
Jubiläum
Erstmals erwähnt findet sich der Ort bereits 902 als "Pfaffenhusa" in einer Echternacher Klosterurkunde. Doch hatte 2002 entweder niemand drangedacht oder die Vorbereitungszeit wurde zu kurz, um das Elfhundertjahrjubiläum zu feiern. Mit der wirklich raren Schnapszahl 1111 wird dies nun bei einem zweitägigen Dorffest am 20.und 21. Juli gebührend nachgeholt.
Riemenschneider-Relief heute im Museum
Die St. Leonhardskirche wurde 1703 errichtet und mit einem schlichten, klassizistischen Hochaltar ausgestattet. Ihr kostbarstes Kunstwerk - ein St. Urbanus-Relief von Tilman Riemenschneider - ist im Mainfränkischen Museum in Würzburg zu bestaunen. In Pfaffenhausen versahen Franziskaner des nahen Klosters Altstadt über Jahrhunderte die Seelsorge. Einer der letzten von ihnen verhinderte, dass 1985 das unterhalb der Kirche gelegene, ehemalige Gemeinde- und Armendomizil abgerissen wurde.
Leonhardshaus als Treffpunkt der Gemeinde
Das malerische Fachwerkhäuschen wurde so zum wahrscheinlich kleinsten aber vielleicht gemütlichsten Pfarrzentrum Unterfrankens, in dem sich von den Ministranten bis zu den Senioren die Dörfler gerne in geselliger Runde zusammenfinden. Der uralte Steinofen im Untergeschoß trägt das Seine dazu bei, dass die hier gebackenen Pizzas oder Rhöner Plootz die Anziehungskraft des heute Leonhardshaus genannten Refugiums noch erhöhen.
Jährliche Pferdesegnung
Gleich daneben, unterhalb des Gotteshauses, versammeln sich alle Jahre im November immer noch zahlreiche Wallfahrer zur Pferdesegnung. Dazu läuten die drei Paffenhausener Glocken. Die älteste stammt noch aus dem 15. Jahrhundert.