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Zwölfuhrläuten Rentweinsdorf in Unterfranken

Südlich der Stadt Ebern im Baunachgrund, politisch gerade noch im Landkreis Haßberge, liegt an der B 279 der kleine Markt Rentweinsdorf. Die Ortgeschichte ist seit dem Mittelalter eng mit dem Geschlecht derer von Rotenhan verbunden, das hier mit seiner Rentweinsdorfer Linie noch heute Schloss und ausgedehnten Grundbesitz sein Eigen nennt.

Von: Christian Jungwirth

Stand: 01.04.2024 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Rentweinsdorf in Unterfranken

Im Jahr 1533 führten die Herren Hans und Mathäus von Rotenhan die Reformation ein, erhoben Rentweinsdorf zudem endgültig zu einer selbstständigen Pfarrei. Bis Ende des 16. Jahrhunderts diente hierbei die schlosseigene Kapelle den Menschen für Gottesdienste, dann machten Platzmangel und Baufälligkeit eine größere Kirche notwendig.

1601 erster Gottesdienst

Gesagt, getan. Fünf Mitglieder der Familie von Rotenhan stifteten einen neuen protestantischen einschiffigen Kirchenbau, von 1587 bis 1600 im spätgotischen Stil errichtet. 1601 wurde der erste Gottesdienst zur Einweihung der Kirche, im Namen der Heiligen Dreifaltigkeit, abgehalten.
Die großen rechteckigen Seitenfenster hat man 1743 im protestantischen Markgrafenstil eingesetzt. Ins gleiche Jahr datieren der schlichte Hochalter sowie die Rokokokanzel aus Stuckmarmor. Auch die weitere Innenausstattung der Kirche stammt aus der Barockzeit.

Familie von Rotenhan allgegenwärtig

Charakteristisch ist auch die Anordnung der Sitzreihen um den Taufstein, Symbol für die Mitte der Gemeinde. Rechts neben dem Choreingang stellt ein Wandepitaph drei Brüder derer von Rotenhan als geharnischte Ritter dar. Auf der rechten Seite führt eine weiße, steinerne Treppe mit geschlossenem Geländer in die mit großen gläsernen Fenstern versehene Loge der von Rotenhan.

Im ortsbildprägenden quadratischen Turm der Dreieinigkeitskirche hängen insgesamt vier Glocken. Die drei großen Instrumente von 1600 sind ein Werk des Erfurters Melchior Möring. Die kleine, vierte Glocke hängt in der Laternenhaube des Turms, sie soll nur bei Katastrophenfällen läuten.


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