Zwölfuhrläuten Rimpar in Unterfranken
Keine zehn Kilometer nördlich der Mainfrankenmetropole Würzburg, im Tal der Pleichach, liegt die Marktgemeinde Rimpar. Hier hat es wohl schon den Kelten gefallen, wie regionale Archäologiefunde nahelegen. Richtig los ging es mit der Besiedlung der Gegend erst ab der Zeit der Völkerwanderung.
Eine Kirche in Rimpar ist erstmals 1308 urkundlich bezeugt, von diesem spätmittelalterlichen Bau existieren jedoch bis auf den Turmunterbau keine Reste. Das Nachfolger-Gotteshaus, fertiggestellt und geweiht anno 1609 unter dem Würzburger Fürstbischof Julius Echter, trägt als Patrozinium bereits die Apostel Petrus und Paulus, den beiden Urmissionaren des Christentums.
Wertvoller Zelebrationsaltar
Von dieser Kirche ist heute nur noch der Turm mit der weithin ortsprägenden Echter-Turmspitze erhalten. Den Turm integrierte man Mitte des 19. Jahrhunderts in den heutigen Saalbau, eine neugotische Kreuzkirche, die auch räumlich mit dem Zuwachs an Christen zurecht kam. 1854 nahm der damalige Bischof von Stahl die Einweihung vor.
In der Ritterkapelle - sie diente beiden Vorgängerbauten früher als Chor - zeigt man in Rimpar jedes Jahr zwischen Advent und Christi Himmelfahrt zwölf mit viel Liebe zum Detail gestaltete Jahreskrippen-Dioramen, passend zum neutestamentlichen Geschehen.
Besonders stolz ist die Kirchengemeinde auf den 1972 aufgestellten Zelebrationsaltar aus der Würzburger Gold- und Silberschmiedewerkstatt Sebald und Engert. Den neugotischen Hochaltar schuf 1852 der Würzburger Bildhauer Andreas Halbig.
Besonderes Geläut
Mit einer glockengeschichtlichen Rarität wartet die Kirche St. Peter und Paul seit 1886 auf. Damals fanden sechs Bronzeglocken der Gießerei Otto aus Bremen ihren Weg nach Rimpar. Das Sextett hat alle Wirren beider Weltkriege unbeschadet überstanden, erklingt auch heute und gehört mit einem Gesamtgewicht von viereinhalb Tonnen zu den ältesten komplett erhaltenen Otto-Geläuten.