Zwölfuhrläuten Rundelshausen in Unterfranken
Kein Mensch vermag heute zu sagen, warum man den 1669 heilig gesprochenen, jedoch bei uns relativ unbekannten spanischen Franziskaner als Schutzpatron der Rundelshausener Kirche erwählt hat. Vielleicht, weil er um Fürbitte bei schwerem Fieber angerufen wird und in der Zeit des Kirchbaus im Werntal vor den Toren Schweinfurts wiederholt Fieberepidemien auftraten.
Als man sich 1860 aufmachte, das erste Kirchlein des Dorfes zu erweitern, zeigte sich recht bald, dass es besser wäre, gleich ganz neu zu bauen. Und so geschah es dann auch. Innen und außen wurden die Stilelemente des Neubarock verwendet. Die Statue des Kirchenpatrons stand seinerzeit in der Mitte des Hochaltars, flankiert von den Heiligen Aloisius und Antonius von Padua.
Unverwechselbares Gesamtkunstwerk aus Sandstein
Mitte der 1960er Jahre veränderte sich das Gesamtbild der Kirche dann vollständig: Der Putz wurde innen und außen abgeschlagen, und so kam das ursprüngliche Sandsteinmauerwerk wieder voll zur Geltung. Es entstand ein unverwechselbares Gesamtkunstwerk – durch und durch geprägt von der schlichten Schönheit und Wärme des heimischen Sandsteins. Alle liturgischen Elemente des Gotteshauses sind ebenfalls aus diesem Material gefertigt: Der neuzeitliche Altartisch, der Taufstein, der Ambo sowie der große Tabernakelstein, der an die Stelle des Hochaltars trat.
Lange kein Kirchturm
Nebenbei erwähnt, bekam die Kirche von Rundelshausen erst im Jahr 1950 einen "richtigen" Kirchturm. In seine Glockenstube zogen noch im gleichen Jahr drei neue Glocken ein. Sie sind aus Eisenhartguss und wurden in Bockenem am Harz gegossen. Deren größte Glocke unterstützt mit ihrer Aufschrift und ihrem Ruf die Gebete der Gläubigen: "Heiliger Petrus von Alcàntara, bitte für uns."