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Kommentar Literaturnobelpreis für Bob Dylan

In der Bibel steht geschrieben: „Am Anfang war das Wort!“ Und da ist mit keinem Wort erwähnt, ob es sich um das gesprochene, das geschriebene oder das gesungene Wort handelt.

Von: Alfred Mittermeier

Stand: 28.10.2016

Bob Dylan | Bild: picture-alliance/dpa

Aufmerksamkeit wie selten zuvor

Der Literaturnobelpreis 2016 geht an Bob Dylan. Warum? Weil es die Schwedische Akademie in einem Stockholmer Hinterzimmer so bestimmt hat, wie alle Jahre wieder. Die Jury hat sich mit Bob Dylan natürlich auch selbst einen Gefallen getan, weil der Nobelpreis durch ihn eine Aufmerksamkeit erhält, wie selten zuvor.

Dylan ein Idol

Millionen Menschen sind von dieser Entscheidung begeistert. Dylan ist für sie ein Idol. Andere finden die Wahl toll und super, weil sie sich bei Dylan nicht die Frage stellen müssen wie bei manchem seiner Vorgänger: Wer isn des eigentlich!

Worte, ohne lesen zu müssen

Bob Dylan ist der erste Literaturnobelpreisträger, der ganze Generationen mit Worten berührt und gerührt hat, ohne dass man lesen können musste. Und daher polarisiert er als Preisträger. Vor allem in den Feuilletons gehen die Meinungen auseinander. Bei manchem Literaturkritiker ist die Empörung derart groß, dass man glauben könnte, nicht Bob der Zimmermann, sondern Bob der Baumeister hat den Preis bekommen. Der hat ja kein einziges Buch geschrieben! Ja und? Bob Dylan ist auch Träger zweier Doktortitel, ohne jemals eine Doktorarbeit verfasst zu haben. Ein Affront für so manch gesalbten Literatur-Papst. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass Alfred Nobel die Jury in seinem Testament ausdrücklich dazu verpflichtet hat, den Idealismus des Autors und seines Werkes als Maßstab zu verwenden.

Keien Reaktion von Bob

Bob Dylan selbst hat auf seine Wahl so reagiert wie erwartet: Gar nicht! Was nicht daran liegt, dass ihm die Auszeichnung am Zimmermannshobel vorbei geht. Nein! Dylan ist eben Dylan. Er nimmt Auszeichnungen hin mit stoischer Gelassenheit. Wäre er ein Bayer, dann würde er sie kommentieren mit: Des passt scho!

Und so freuen wir uns auf den 10. Dezember, auf den Tag der Preisverleihung mit der singenden Laudatio: Großer Bob, wir loben Dich!


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