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KZ Dachau Befreiung durch die Amerikaner

Stand: 29.04.2009 | Archiv

Dachau war zwar nicht als Vernichtungslager wie etwa Auschwitz-Birkenau geplant, dennoch starben dort von den insgesamt mindestens 200.000 Häftlingen über 43.000 - durch Entkräftung, Krankheiten oder Ermordung. So wurden mehrere Tausend sowjetische Kriegsgefangene auf einem SS-Übungsschießplatz in Hebertshausen bei Dachau exekutiert.

Auf dem ehemaligen SS-Schießplatz in Hebertshausen bei Dachau wurden mehrere Tausend sowjetische Kriegsgefangene erschossen.

Vor allem in den letzten Kriegsmonaten verschärfte sich die Situation im Lager durch extreme Überbelegung. Tausende Gefangene waren wegen des Vormarsches der Alliierten von anderen KZs nach Dachau transportiert worden.

Damit wurden auch Seuchen wie Fleckfieber und Typhus eingeschleppt, an denen rund 15.000 Menschen starben. Aber auch politische Gefangene brachte man noch kurz vor Kriegsende um: So wurde Georg Elser, der 1939 mit einem Bombenattentat auf Hitler gescheitert war, am 9. April 1945 in Dachau ermordet.

Großer Jubel - viele Leichen

Als der Geschützdonner nahender US-Panzer in Hörweite war, flüchtete am 26. April 1945 der Dachauer Lagerkommandant und mit ihm viele SS-Männer. Drei Tage später befreiten unter dem Jubel der überlebenden Häftlinge, etwa 32.000 waren zu diesem Zeitpunkt im Lager, amerikanische Soldaten das KZ.

Was sie zu sehen bekamen, erschütterte selbst die Abgebrühtesten unter ihnen: Berge von ausgemergelten Leichen. In Dachau lagen so viele Tote herum, dass es eine Woche dauerte, alle abzutransportieren.

Einer, der zu den Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau und des KZs Dachau gehört, ist Max Mannheimer. Der Vorsitzende der Lagergemeinschaft Dachau, der auch heute noch in hohem Alter Vorträge über seine KZ-Erfahrungen hält, gab 2005 BR-online ein Exklusiv-Interview:


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