Sport - fussball


16

Würzburger Kickers Höhenflug der Unterschätzten

Nach dem Sieg gegen St. Pauli könnte die Stimmung bei den Würzburger Kickers nicht besser sein. Trainer Bernd Hollerbach lobt seine Mannschaft und stichelt gegen die Skeptiker. Der Underdog übertrifft alle Erwartungen.

Stand: 08.11.2016

Peter Kurzweg von den Würzburger Kickers | Bild: picture-alliance/dpa

Bernd Hollerbach ist momentan einfach nur stolz auf seine Mannschaft. Nach dem 1:0 (0:0)-Sieg gegen St.Pauli und dem Sprung ins obere Tabellendrittel schwärmt der Kickers-Trainer regelrecht von seinem Team: "Ich bin mehr als zufrieden. Wir haben viele gute Spiele gemacht, auch zuletzt, als wir verloren haben. Die Art und Weise, wie die Mannschaft auftritt, ist klasse", sagte Hollerbach dem Bayerischen Rundfunk nach dem Spiel.

Nur noch zwei Punkte sind die Würzburger vom Relegationsplatz entfernt, wohl gemerkt nicht dem Abstiegs- sondern dem Aufstiegsrelegationsplatz. "Wir haben den kleinsten Etat, sind vor der Saison als Kanonenfutter für die Liga und Tabellenletzter eingeschätzt worden", resümiert Hollerbach und fügt trotzig an: "Jetzt haben wir 20 Punkte." Also schon die Hälfte der angepeilten 40 Zähler. Den Kritikern haben es die Kickers gezeigt. Dass die Mannschaft nicht abhebt, dafür sorgt der Trainer:

"Wir sind stolz auf das bislang Erreichte, aber wir müssen demütig bleiben und weiter hart arbeiten."

Bernd Hollerbach

Mutig ins Frankenderby

Die Spieler sprechen die Sprache des Coaches: "Die Tabelle interessiert uns momentan nicht. Wir trainieren hart und zeigen gute Leistungen", sagte Stürmer Rico Benatelli, der gegen St. Pauli immer wieder für Torgefahr sorgte und nur im Abschluss glücklos blieb. Ein Sonderlob verdiente sich auch Linksaußen Peter Kurzweg. Der 22-Jährige war auf der linken Außenbahn permanent unterwegs und leitete mit seinem energischen Nachsetzen das Tor ein. "Es war ein bisschen glücklich, aber wir hätten schon zuvor das Tor machen können", kommentierte der Verteidiger das Eigentor des Gegners. "Es war klasse, wie er beim Tor nachgesetzt hat", lobte Hollerbach.

Der sechste Dreier war für Würzburg auch wichtig, um pünktlich vor der kleinen Pause den Kurs für die letzten Partien vor der Winterpause festzulegen. Nach der Länderspielpause soll am 18. November (18.30 Uhr) gleich mal im Frankenduell beim 1. FC Nürnberg nachgelegt werden. Dass Würzburg fast schon als Favorit in dieses Duell geht - wer hätte damit vor der Saison gerechnet?


16