2. Spieltag in der Bundesliga Augsburg dreht das Spiel in Bremen
45 Minuten lang hatte man in Bremen nicht das Gefühl, dass der FC Augsburg seine ersten Saisonpunkte holen könnte. Dann drehten die Schwaben auf und siegten nach 0:1-Rückstand noch 2:1.
Beiden Mannschaften war anzumerken, dass sie nach ihren Auftaktniederlagen am ersten Spieltag den kompletten Saisonfehlstart vermeiden wollten. Rund eine halbe Stunde passierte recht wenig. Bremen mit etwas mehr Ballbesitz, Augsburg dafür mit mehr Schussversuchen - die Zuschauer im Weserstadion sahen ein Kampfspiel, dem technische Finessen weitgehend fehlten.
Bis zur 29. Minute. Da besann sich Augsburgs Ja Cheol Koo seiner feinen Technik und schickte Alfred Finnbogason steil. Der Isländer tauchte frei vor dem Bremer Gehäuse auf, Torwart Felix Wiedwald verkürzte aber den Winkel, Finnbogasons Flachschuss hoppelte am langen Pfosten vorbei.
Die Bremer waren nur dann gefährlich, wenn Neuzugang Serge Gnabry am Ball war. Nach 36 Minuten versuchte es der Olympia-Silbermedaillengewinner mit einem Fernschuss der knapp drüber ging, nach 43 Minuten gab er den fast perfekten Vorbereiter. Seine scharfe Hereingabe von links semmelte Fin Bartels aus fünf Metern aber weit übers FCA-Tor.
Bremer Führung per Elfmeter
Doch es deutete sich langsam an, dass Bremen immer besser ins Match kam. Blieb die Pfeife von Schiedsrichter Daniel Siebert bei einer Attacke von Paul Verhaegh gegen Gnabry bei einem Rempler im Strafraum noch stumm (41.), gab's in der 45. Minute einen Foulelfmeter für die Gastgeber. Martin Hinteregger hatte Zlatko Junuzovic gefällt. Aron Johansson verwandelte sicher zur 1:0-Pausenführung. Die war nicht einmal unverdient. Den abgesehen von den wenigen Chancen verließ sich Augsburg vor allem auf die Defensive und suchte zu selten den Weg zum Bremer Tor.
Erstes FCA-Tor für Gouweleeuw
Augsburg nutzte die Halbzeitpause aber bestens und kam mit neuer Aggressivität auf den Platz zurück. Nur sieben Minuten nach Wiederanpfiff sorgte Jeffrey Gouweleeuw mit seinem ersten Tor für den FCA für den Ausgleich. Nach einer Ecke von Daniel Baier kam er am Fünfmetrraum frei an den Ball, der er locker über die Linie drückte. Hinten mussten die Schwaben allerdings weiter vorsichtig sein. Hinteregger agierte unmittelbar nach dem Wechsel (50.) erneut ungeschickt, diesmal gegen Ludovic Sané. Ein weiterer Elfmeterpfiff wäre durchaus möglich gewesen.
Freistoßtreffer von Stafylidis
Dafür blieb's nach vorne ordentlich. Der eingewechselte Dong-Won Ji scheiterte aus acht Metern (67.) nur am stark reagierenden Werder-Keeper Wiedwald. Der Ausgleich hat den FCA nach einer sehr vorsichtig gespielten ersten Halbzeit aufgeweckt. Und fünf Minuten später gingen die Schwaben verdient in Führung. Konstantinos Stafylidis schlenzte einen Freistoß von der Sechzehnmeterlinie wunderbar über die Mauer in den Winkel. Bremens Sané hatte Finnbogason von den Beinen geholt. Und Augsburg wollte noch mehr: Caiuby vergab nach einer Flanke von der rechten Seite aus kurzer Distanz das mögliche 3:1 (80.).
Die Bremer, die zum Saisonauftakt eine 0:6-Klatsche beim FC Bayern hinnehmen mussten, wehrten sich zwar mit aller Kraft gegen den Saisonfehlstart. Immer wieder angetrieben vom starken Gnabry suchten sie doch noch eine Lücke in der FCA-Abwehr. Doch eine solche tat sich nicht mehr auf. Der FC Augsburg siegte nicht unverdient mit 2:1 und steht nach zwei Spieltagen mit drei Zählern auf dem zwölften Tabellenplatz. Die Bremer sind mit null Punkten Letzter.
Werder Bremen - FC Augsburg 1:2 (1:0)
Bremen: Wiedwald - Gebre Selassie, Sane, Caldirola, Bauer (79. Thy) - Grillitsch (82. Petsos) - Bartels, Fritz, Junuzovic, Gnabry - Johannsson (69. Hajrovic). - Trainer: Skripnik
Augsburg: Hitz - Verhaegh, Gouweleeuw, Hinteregger, Stafylidis - Kohr, Baier (90.+3 Janker) - Bobadilla (46. Ji), Koo (79. Kacar), Caiuby - Finnbogason. - Trainer: Schuster
Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)
Tore: 1:0 Johannsson (45.+2, Foulelfmeter), 1:1 Gouweleeuw (52.), 1:2 Stafylidis (73.)
Zuschauer: 39.430
Beste Spieler: Gnabry - Stafylidis, Caiuby
Gelbe Karten: Fritz, Gebre Selassie - Stafylidis, Gouweleeuw, Caiuby