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Unterwegs in den Stubaier Alpen Genuss-Skitouren im Gleirschtal

„Boah, Yeah und Wahnsinn“ – so äußern sich viele Bergfexe, für die das idyllische Gleirschtal in den Stubaier Alpen ein guter Ausgangspunkt für Skitouren bis in den April hinein ist. Rund um die Pforzheimer Hütte auf 2.308 Metern gibt es sowohl Genusstouren als auch herausfordernde Gipfel.

Von: Ulrike Nikola

Stand: 07.03.2025

Genuss-Skitouren im Gleirschtal | Bild: BR; Ullie Nikola

Am Morgen kommen die ersten Sonnenstrahlen hinter der Lampsenspitze hervor und lassen den Schnee vor der Pforzheimer Hütte glitzern. Auch die Augen der Tourengeher und Tourengeherinnen leuchten, denn ein paar Zentimeter Neuschnee, Temperaturen leicht unter Null und ein blauer Himmel versprechen gute Bedingungen. Mit einer kleinen Gruppe aus der DAV Sektion Nürnberg mache ich mich auf den Weg zur 3053 Meter hohen Rosskarscharte.

Skitourengruppe des DAV Nürnberg im Aufstieg

Mit leichter Steigung gehen wir gemütlich fast zwei Stunden lang durch das Gleirschtal, vorbei an den Sonnenwänden mit Blick auf die Vordere Grubenwand. Anne, Andrea und Stefan genießen die Ruhe der Bergwelt und das gleichmäßige Gehen. Auch Jean aus Frankreich und Pierre-Yves aus Kanada sind begeistert von den Stubaier Alpen. Sie sind die „jungen Wilden“ in unserer Genuss-Gruppe und werden an diesem Tourenwochenende so manchen Gipfel zweimal erklimmen und am Nachmittag noch eine weitere Tour dranhängen. Rund um die Pforzheimer Hütte gibt es unzählige Skitourenmöglichkeiten für Anfänger wie für erfahrene Tourengeher. Das betonen auch die beiden Hüttenwirtinnen Nora Rosche und Sarah Doleski. Wenn Nora die seltene Gelegenheit für eine Skitour hat, geht sie gerne auf den Zwieselsbacher Rosskogel mit anspruchsvollem Aufstieg und rasanter Abfahrt. Einfacher und vor allem kürzer ist die Skitour in Richtung Samerschlag, dem Hausberg direkt vor der Pforzheimer Hütte. Weitere schöne Ziele sind die Vordere Grubenwand, die Schöntalspitze und der Gleirscher Fernerkogel mit einem herausfordernden Steilhang. Nur auf der Haidenspitze liegt heuer nicht viel Schnee, aber alle anderen Gipfel sind gut machbar.

Das malerische Gleirschtal im Winter

Unterhalb der Rosskarscharte finden wir sogar hervorragenden Pulverschnee. An manchen Hängen kann jeder eine eigene Spur ziehen. Auch für Splitboarder Markus ist es einer der schönsten Tourentage, die er je erlebt hat. Allerdings ist die Schneeauflage nicht sehr hoch, so dass wir aufpassen müssen, darunter nicht auf einen Stein zu treffen. Mit etwas Umsicht ist die Abfahrt dann tatsächlich grandios. Wir gleiten durch den weißen Powder. Es fühlt sich fast an wie Fliegen, so schwerelos geht es hinab und am Gleirschbach entlang. Selbst jetzt im Winter plätschert er leise dahin.

Kaiserschmarrn auf der Pforzheimer Hütte als Belohnung

Unten am Talboden müssen wir aber nochmal auffellen für einen rund zwanzigminütigen Gegenanstieg auf die Pforzheimer Hütte. Doch jede Kehre bringt uns dem Kaiserschmarrn näher. Ob Linsengericht oder Speckknödel - Nora Rosche bereitet in der Küche so ziemlich alles für eine gute Stärkung zu, auch fleischlos: „Den vegetarischen Braten mische ich aus verschiedenen Zutaten wie Bohnen, Gemüse und Haferflocken und backe ihn dann im Ofen. Das ist eine tolle Alternative zum Fleisch.“ So gibt es sowohl auf der Hütte als auch am Berg für jeden Geschmack das Passende.


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