BR Fernsehen - Film & Serie


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Start der Dreharbeiten Erster Drehtag bei den "Reichen Leichen"

8 Uhr morgens im frostigen Deisenhofener Forst bei Starnberg. Die Dreharbeiten zu "Die reichen Leichen" haben begonnen, die Redakteurin Stephanie Heckner war am Set.

Von: Stephanie Heckner

Stand: 18.09.2013

Sathyan Ramesh, Stephanie Heckner, Kirsten Hager | Bild: BR

"Das erste, was man heute sieht, wenn man in den Deisenhofener Forst einbiegt, ist ein Polizeiauto am Wegesrand. Irgendwie unpolizeilich hingestellt. Und noch etwas stimmt nicht.

Der weiße Schriftzug "Polizei" ist auf allen Seiten sauber mit grüner Folie abgeklebt. Bis das Auto "Spiel" hat, muss es verkleidet bleiben. Im Unterschied zu den Darstellern: die ziehen sich um und bekommen die Maske.

Der "Kini" auf dem stillen Örtchen...

8 Uhr früh. Gefühlte Minusgrade im Forst. Eine ganze Wagenkolonne reiht sich ordentlich am Wegesrand. Kostüme, Maskenmobil, Frühstückscatering, Lichttechnik. Selbst die Toiletten sind passend zum Film bestellt: der Kini prangt darauf.

Eigentlich sollte die Polizeimeisteranwärterin Ariane Fink (Annina Hellenthal) heute als erstes nackt im Starnberger See schwimmen und überraschend abgeholt werden.

Im Drehbuch von Sathyan Ramesh liest sich das so:

Ariane (inzwischen angezogen), mit nassen Haaren unter der Mütze, mustert vorsichtig ihren Kollegen - und erschrickt, als sie die Sterne auf seiner Schulter sieht.

ARIANE (verunsichert): Sie sind mein Chef.

POLIZIST (tippt sich an den Mützenschirm): Oh captain, my captain.

ARIANE (peinlich berührt): Ich hab’ gefragt, ob irgendwer mich
abholen kann ... der in der Nähe wohnt.

POLIZIST: Irgendwen gibt es bei uns nicht. - Lu Reinhold, habe die Ehre.

ARIANE: Kacke.

LU (höflich): Bitte umformulieren, Sie sind jetzt nicht mehr im Kohlenpott.

Covermotiv "Waldhütte"

Andreas Giebel spielt den Starnberger Polizeichef. Und Ariane hätte also heute schwimmen sollen. Aber gestern war noch Regen angesagt. So kam das Covermotiv Waldhütte zum Tragen. Gut für Annina Hellenthal, die tatsächlich aus dem Ruhrpott und zwar erkältet angereist ist und froh heute noch ausschlafen zu dürfen, bis sie heute nachmittag in Polizeiuniform los muss.

Schauspieler Hannes Jaenicke umringt vom Filmteam

Heute früh sind Hannes Jaenicke und Franz Pätzold im Einsatz. Einer von beiden wird vom anderen in den Tod befördert und zwar mit einem gezielten Schlag in den Nacken. Die Tatwaffe ist ein in Folie fest verschweißtes Geldbündel. Wie das geht?

Der Münchener Fallanalytiker Alexander Horn sagt dazu: "Der Winkel muss stimmen." Dominik Graf inszeniert. "Ist ja auch hübsch, den ersten Drehtag nicht zu überleben", begrüßt die Produzentin den Darsteller von Alex Mölzer. "Klar. Da fällt der Druck massiv ab", kontert der.

Regisseur Dominik Graf mit Schauspieler Franz Pätzold

Kräutertee wärmt ein bisschen. Dem Regisseur ist es wichtig, dass die Schauspieler warm bleiben. Jetzt muss volle Konzentration sein. Gedreht wird hinter der Waldhütte, die von Spinnen verwebt ist und bei der man sich fragt, was hier sonst eigentlich passiert. Keine Berge in Sicht, kein See. Nur kalter dichter Wald. Hier möchte man kein Wochenende verbringen und auch keineswegs mit einem Geldpaket erschlagen werden.

Aber wir sind bei den "reichen Leichen". Während hinter der Hütte geprobt wird, entspinnt sich davor unter den Wartenden ein Gespräch über Gummistiefel, solche, die es auch mit Fell innen gibt und Leder. Kälte kriecht vom Boden hoch. Dabei hat der Himmel fast schon ein Starnberger Blau, wo die Wolken ihn durchlassen. "

Das neugierige Babystreifenhörnchen...

"Schau mal eine Maus" sagt die Produzentin. Nein, keine Maus. Ein Babystreifenhörnchen? Aber haben Streifenhörnchen nicht Streifen? Ein Erdmännchenbaby? Aufgeregt beschnuppert es die Filmutensilien und wird schließlich behutsam, damit es den Dreh nicht stört, ins grüne Dickicht zurückgesetzt. Unser Waldmaskottchen zur ersten Klappe.

Durch die Bäume schimmert Starnberger Licht. Ist das die Sonne? Oder Filmlicht? Egal. Hier verschwimmen Phantasie und Realität zum neuen BR-Heimatkrimi. Ein Starnberger Polizeifilm von Sathyan Ramesh und Dominik Graf, in dem der Kini im See schwimmt und die Sisi entführt wird …"


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