puzzle Viele Kulturen - ein Land
Montag, 10.10.2016
22:45
bis 23:15 Uhr
- Untertitel
BR Fernsehen
Deutschland
2016
Moderation: Özlem Sarikaya
Die Themen der Sendung:
Die Flüchtlinge sind da!
Von den gut eine Million Menschen, die nach Deutschland geflüchtet sind, sind bis zu 400.000 Kinder und Jugendliche im schulpflichtigen Alter. Viele von ihnen beginnen mit der Schule, ohne die deutsche Sprache zu beherrschen. Viele von ihnen sind traumatisiert, manche waren noch nie zuvor auf einer Schule. Das alles stellt die Bildungseinrichtungen vor besondere Herausforderungen. Dabei ist Bildung der Schlüssel zur Integration und die Schulen spielen dabei eine entscheidende Rolle. Sind die Schulen gewappnet für diese Aufgabe und wie gehen sie mit der neuen Herausforderung um? Die beiden Bildungsjournalisten Armin Himmelrath und Katharina Blaß haben an Schulen in ganz Deutschland recherchiert, wie die Integration der zugewanderten Kinder in der Praxis funktioniert. Ihr Fazit: Das Schulsystem verändert und verbessert sich sogar.
Der Schrebergarten
Der Schrebergarten gilt für viele noch als Inbegriff deutscher Spießigkeit. Dabei genießen immer mehr Migranten das Hobbygärtnern. Seine Ursprünge hat der Schrebergarten in den Armengärten des frühen 19. Jahrhunderts. Jeder sollte eine Chance bekommen, sich Obst und Gemüse selbst anzubauen. Dann optimierte Moritz Schreber die Idee. Schreber war Zuchtmeister, glaubte an die Idee der unermüdlichen Optimierung. In manchen Anlagen wird dies offensichtlich gründlich missverstanden, gibt es sogar negative Schlagzeilen: Ein Kleingartenverein in Wittenberg soll keine Migranten mehr aufgenommen haben wollen. Einer bei Hamburg soll gar Quoten für Bewerber mit Migrationshintergrund eingeführt haben. "puzzle" hat sich in einer Anlage in München umgeschaut, wo es sehr viel toleranter zugeht und dabei einen Schrebergärtner gefunden, der in seinem Garten seine ganz eigene Vision lebt.
Die Rapperin Taiga Trece
Sie nennt sich Taiga Trece: Taiga steht für Tiger und Trece heißt 13, das ist ihre Glückszahl. Ihr Beruf ist Hip-Hopperin. Und sie hat das Potenzial zu einer deutschen Hip-Hop-Queen. Ihre Reime sind mal auf Spanisch, mal auf Englisch und mal auf Deutsch. Ihre Jugend hat sie in Mexiko Stadt verbracht und dort hatte sie auch ihre ersten Auftritte, wo sie sich mit ihrem Rap schnell allen Respekt in den berüchtigten Barrios verschaffte. In ihrem Album "La Cholemana" spaziert sie musikalisch zwischen den Straßen Mexikos und Schwabings hin und her.
Der Film "Haymatloz"
Kurz nach der Machtergreifung der Nazis in Deutschland wurden jüdische Akademikerinnen und Akademiker per Gesetz von ihren Universitätsposten enthoben und aus ihrer Heimat vertrieben. Tausende von ihnen und andere Verfolgte flüchteten in die ihnen völlig unbekannte Türkei, wo sie der Einladung Atatürks folgten und das Hochschulwesen der Türkei mit aufbauten und prägten. Eine Spurensuche der Kölner Regisseurin Eren Önsöz ist in ihrem Kino-Dokumentarfilm "Haymatloz" zu sehen. Es ist ein Film über ein Kapitel deutsch-türkischer Geschichte, in dem sie die Vergangenheit ins Heute holt.
No Comment
"Ich bin Nasim. In Deutschland habe ich einen neuen Namen bekommen: Flüchtling. Ich bin aber ein Mensch, ich habe einen Namen, ich hoffe, dass jeder zu mir meinen Namen sagt." Dieser Wunsch stammt von Nasim, einem Afghanen, der seit zwei Jahren in Deutschland lebt. Nasim ist einer der vielen Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten. Über Menschen wie Nasim wird unter dem Label "Flüchtlinge" zwar viel berichtet und diskutiert, selbst zu Wort kommen sie aber nur selten. Für die Reihe "No Comment" war ein Team von "puzzle" in Herrsching am Ammersee und hat einige Neuankömmlinge gebeten, zu erzählen, was sie gerne erzählen möchten – einfach so und ganz ohne Kommentar.
Redaktion:
Elisabeth Johne
Unser Profil
Die interkulturelle Sendung sensibilisiert, schärft unseren Blick und beleuchtet Aspekte unserer Gesellschaft, die alle etwas angehen: ob immer schon in diesem Land gewesen oder mit diversen Hintergründen eingewandert.