BR Fernsehen - Frankenschau


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75 Jahre analoge Ultrakurzwelle in Bayern

Stand: 10.06.2024

Sender Würzburg/Frankenwarte  | Bild: BR/Wenzel

Kaum zu glauben: Das Radio ist schon über hundert Jahre alt. Und damit das älteste elektronische Massenmedium. Die erste öffentliche Radiosendung lief am 29. Oktober 1923 in Berlin über den "Äther". Die terrestrische Verbreitung war die erste Möglichkeit, um Rundfunksignale zu übertragen und zu empfangen. Auch heute noch liegt der drahtlose Radioempfang in der Gunst der Hörerschaft an erster Stelle. Zunehmend mehr Menschen in Deutschland nutzen inzwischen auch digitalen Empfang zum Radio hören, ob via DAB+, Internet, Satellit oder Kabel.

Am Anfang war die Mittelwelle

In Bayern begann das Rundfunkzeitalter am 30. März 1924: Aus dem Verkehrsministerium in München, das sich gegenüber des heutigen BR-Funkhauses befand, wurde eine Festansprache und Musik in den Audimax der Universität München übertragen. Dort lauschten 600 geladene Gäste dem neuen Medium. Vom Ministerium war ein Draht zum Hauptbahnhof gespannt - die erste Mittelwellen-Sendeantenne. Es gab 155 angemeldete Rundfunkhörer. Ein exklusives Erlebnis war das seinerzeit!
Auch wenn viele Jahre später die BR-Mittelwelle auf den Frequenzen 729 und 801 kHz am 30.September 2015 endgültig eingestellt wurde, war diese Technik doch der Grundstein für das Massenmedium Radio und der Beginn eines neues Zeitalter der Kommunikation.

Seit 75 Jahren: Erfolgsstory UKW

Der allererste UKW-Sender in Europa ging am 28. Februar 1949 in München auf Sendung – nur wenige Tage nach der Gründung des Bayerischen Rundfunks. Die neue Technologie war der Ausweg aus einer unbefriedigenden Situation: Deutschland waren nach Kriegsende auf der Kopenhagener Wellenkonferenz nur noch „schlechte“ Mittelwellenfrequenzen zugeteilt worden. Die Versorgung der Bevölkerung über Mittelwelle war nicht mehr umfassend gewährleistet. Bei UKW fand man dagegen eine grüne Wiese vor und die Möglichkeit, eine Grundversorgung für alle aufzubauen.

Das UKW-System mit seinen gegenüber der Mittelwelle erheblichen Verbesserungen in punkto Empfangs- und Klangqualität hat im Laufe des 20. Jahrhunderts eine regelrechte Erfolgsstory erlebt und sich zum meist genutzten Radiosystem entwickelt.

Digitalradio auf dem Vormarsch

Analoge Techniken entsprechen heute immer weniger den Anforderungen an ein modernes Medium. Auch das lange so beliebte UKW-System ist kaum noch entwicklungs- oder ausbaufähig und nun bereits seit 75 Jahren auf Sendung. Es bietet nicht den Platz für die vielen neuen Programme oder neue Zusatzangebote und ist deutlich störanfälliger als eine digitale Verbreitung.

Als digitales Nachfolgesystem für UKW ist Digitalradio mit DAB+ seit 2011 in Deutschland auf Sendung. Es bietet dem Hörfunk über Antenne eine digitale Zukunft und ist parallel zu UKW verfügbar. Die digitalen Sendernetze sind heute hervorragend ausgebaut. Dadurch wird DAB+ immer selbstverständlicher und beliebter. Noch gibt es keinen Termin für eine generelle Abschaltung von UKW in Deutschland. Die Diskussion darüber ist auch bei der Politik im Gange. Es gibt erste kleineren Maßnahmen an einzelnen UKW-Füllsenderstandorten, vor allem aus wirtschaftlichen und Umweltschutzgründen.


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