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Laser-Haarentfernung Wie gut funktioniert sie und worauf ist zu achten?

Die einen versuchen es mit regelmäßiger Rasur, die anderen mit Epilieren. Und auch Waxing und Sugaring haben nur ein Ziel: die ungeliebten Körper-Haare loszuwerden. Immer beliebter wird Haarentfernung mit Laser. Was kann sie und worauf ist zu achten?

Von: Susanne Wimmer

Stand: 02.11.2023

Laser-Haarentfernung: Laser-Haarentfernung: Worauf ist zu achten?

Der Frühling steht vor der Tür und damit endlich wieder luftigere Kleidung. Daniela Horvat kann es kaum erwarten. Doch was tun gegen die lästige Körperbehaarung? Die 26-Jährige hat schon viel versucht. Das häufige Rasieren nervt sie, weil dabei oft Haare einwachsen und Pickel entstehen und nach dem Waxing ist ihre Haut regelmäßig irritiert, gerötet und empfindlich. Seidig glatte Haut und ein dauerhaftes Ergebnis verspricht dagegen das Lasern.

Wie dauerhaft ist Haarentfernung mit Laser?

Bei einem Beratungstermin mit Hautarzt Christoph Liebich erfährt sie jedoch, dass auch Lasern nicht automatisch ein dauerhaftes Ergebnis liefern muss.

"Dauerhafte Haarentfernung ist ein irreführender Begriff. Die Laserenthaarung ist die am längsten wirksamste, die wir haben. Aber es gibt durchaus Menschen, bei denen es nach Hormonumstellungen oder Schwangerschaften dazu kommt, dass die Haare auch wieder nachwachsen."

Dr. med. Christoph Liebich, Dermatologe, München 

Laserepilation: hohe Farbkontraste erhöhen die Wirksamkeit

Besonders gut funktioniert die Laserepilation, wenn der Farbkontrast zwischen Haut und Haaren groß ist. Menschen vom Typ “Aschenputtel” haben die größten Erfolgsaussichten. Also helle Haut und dunkle Haare. Denn das Melanin im Haar dient dem Laser als Leitschiene und schickt die Energie bis in die Wurzel. Je mehr sich die Haarfarbe vom Hautton unterscheidet, desto besser. An der Wurzel wird die Energie in Wärme umgewandelt und schädigt die Zellstrukturen, die für das Nachwachsen der Haare verantwortlich sind. Nach etwa einer Woche fallen die Haare aus.   

Risiken der Laserbehandlung

Typische Begleiterscheinungen einer Laserbehandlung wie Rötungen, Blasen oder leichte Blutungen sind meist nur vorübergehend und heilen in der Regel ohne Narben ab. Doch es gibt auch Risiken, über die man sich im Klaren sein sollte.

"Der Laser ist ein hoch energetisches Licht und natürlich ist es durchaus theoretisch möglich, dass man eine Verbrennung erzeugt. Verbrennungen können sich infizieren. Es kann zur Narbenbildung kommen, es kann zu einer Pigmentstörung kommen. Das heißt, es kann sowohl das Pigment zerstört werden als auch eine Hyperpigmentation, also eine stärkere Pigmentbildung entstehen."

Dr. med. Christoph Liebich, Dermatologe, München 

Was man vor einer Laserbehandlung wissen sollte

Es wird empfohlen, ein bis zwei Tage vor der Behandlung die Haare zu rasieren. So kann das Laser-Licht die Haarwurzel gut erreichen. Mindestens vier Wochen vor der Haarentfernung sollte man die Haare im Behandlungsbereich nicht zupfen, epilieren, sugarn oder waxen. Wichtig ist auch, in den Wochen zuvor auf Sonnenbäder und Solariumbesuche zu verzichten. Dermatologen raten zu konsequentem Sonnenschutz vor und nach der Behandlung.

Lasern nur mit Fachkundenachweis

Neben Ärztinnen und Ärzten dürfen auch medizinische Fachangestellte oder Kosmetiker und Kosmetikerinnen lasern. Seit zwei Jahren ist dafür ein Fachkundenachweis mit vorheriger Schulung Pflicht. Die Schulung muss alle fünf Jahre erneuert werden.
Gelasert werden können immer nur die Haare, die sich im Wachstum befinden. Nur dann sprechen sie auf den Laser an und können thermisch zerstört werden. Je nach Hauttyp, Körperregion und Gerät sind etwa sechs bis zehn Behandlungen nötig, um möglichst alle Haare zu entfernen. Für die Unterschenkel muss man mit Kosten von rund 1.000 bis 2.000 Euro rechnen. 

Vorsicht bei Muttermalen und Tattoos

Nicht ratsam ist eine Laserbehandlung unter anderem, wenn lichtempfindliche Medikamente eingenommen werden, wie zum Beispiel Johanniskraut oder Antibiotika, bei Sonnenbräune, weil es das Risiko von Pigmentveränderungen erhöht, während Schwangerschaft und Stillzeit, sowie an Stellen mit Muttermalen, Wunden oder Tattoos. 
Bei Klientinnen und Klienten werden vor der Behandlung zunächst alle Muttermale mit einem weißen Kajalstift abgedeckt, denn sie enthalten Melanin. Werden Sie versehentlich mitgelasert, kann das zu schweren Verbrennungen führen.  

Modernste Laser auch bei dunkler Haut

Bei Bari Ahmad war der Leidensdruck hoch. Ihre Haare sind dunkel, fest und wachsen stark.

"Im Sommer war das schon sehr unangenehm, weil dadurch, dass ich sehr dunkles Haar hatte und es nach dem Sugaring oder nach dem Rasieren entzündet war, habe ich mich oft nicht getraut, meine Ärmel hochzuziehen."

Bari Ahmad 

Lange hat sie nach einer für sie angenehmeren Möglichkeit gesucht und die Erfahrung gemacht, dass manche Laser gar nicht für dunkle Haut geeignet sind. Erst mit Diodenlasern der neuesten Generation, die über drei bis vier Wellenlängen verfügen, kann man alle Hauttypen gut behandeln. Damit hatte Bari Ahmad dann endlich Erfolg und die Haare wurden von Mal zu Mal weniger und feiner. Nach fünf Behandlungen konnten rund 90 Prozent der Haare entfernt werden, berichtet ihre dermatologisch medizinische Kosmetikerin Lidikó Brückner.

Professorin Daniela Hartmann ist Expertin für ästhetische Dermatologie und Lasermedizin. Je nach Hauttyp sei es wichtig, den richtigen Laser mit der richtigen Wellenlänge auszuwählen, erklärt sie. Wichtig sei, dabei zu beachten, dass man die Strukturen möglichst gezielt angehe und kein zu breites Spektrum wähle. Sonst kann es leicht zu Verbrennungen kommen.

IPL-Geräte: häufigeres Risiko von Verbrennungen

Diese Gefahr, so die Dermatologin weiter, bestehe häufiger bei sogenannten IPL-Geräten. Sie strahlen ein breites Licht-Spektrum aus und können vor allem bei unsachgemäßer Handhabung die umliegende Haut stärker strapazieren. 
Auf diesem System basieren auch Heimgeräte, die man schon für unter hundert Euro kaufen kann. Da sie deutlich weniger Energie produzieren, müsse man Behandlungen sehr häufig wiederholen, so Hartmann. Langfristig wirksame Ergebnisse wie bei einer Laserepilation sind dabei nach Meinung der Ärztin kaum möglich.

Fazit

Die professionelle Laser-Haarentfernung ist mittlerweile sehr leistungsfähig. Günstig ist sie nicht. Um Risiken zu vermeiden, sollte man vorher einen Dermatologen kontaktieren.


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