BR Fernsehen - Kunst + Krempel


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Deckeldose Highlight in Silber-Porzellan-Bernstein

Diese schöne Dose in der ungewöhnlichen Materialkombination Silber, Porzellan und Bernstein wurde wohl vom Bildhauer und Entwerfer Hermann Brachert zwischen 1935 und 1940 gefertigt.

Stand: 08.01.2013 | Archiv

Deckeldose: Die komplette Beratung noch einmal sehen

Auf der massiv-silbernen Bodenunterseite dieser reizvoll schlichten, zylindrischen Dose finden sich drei Stempel: einmal die '900' für die Silberlegierung, daneben ein dreieckiger Stempel mit Doppelkreuz und einer '3' davor: dem Silberstempel der Czechoslowakei aus den 30er und 40er Jahren. Wie aber passt das mit der Zeptermarke der Berliner Königlichen Porzellanmanufaktur (KPM) im Innenboden zusammen? Der dritte Stempel, das 'B', könnte für Bernstein, aber auch für Hermann Brachert stehen.

Hermann Brachert (1890 bis 1972) war freier Künstler und Bildhauer, der in den 1930er und 40er Jahren, als diese Dose entstand, für die Staatliche Bernsteinmanufaktur im preußischen Königsberg gearbeitet hat. Vielleicht handelt es sich hier um eine Zusammenarbeit zwischen der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin und der Staatlichen Bernsteinmanufaktur Königsberg. Ob neben dem Bernsteindeckel auch der Entwurf für die gesamte Dose von Brachert stammt, muss offen bleiben. Ihr elegantes Design und ihre ungewöhnliche Materialkombination sind jedenfalls noch heute so schön wie damals.

Fakten:

  • Geschätzter Wert: 2.000 bis 3.000 Euro
  • Datierung: 1935 bis 1940
  • Herkunft: Königsberg oder Berlin
  • Entwurf: Hermann Brachert
  • Hersteller: Staatliche Bernsteinmanufaktur Königsberg / Königliche Porzellanmanufaktur Berlin (KPM)
  • Sendung vom 12. Januar 2013

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