Obstdieb Nachbars süße Früchtchen
Mit diesem 1839 entstandenen Genrebild prüfte der Maler Wilhelm Alexander Meyerheim die Moral des Betrachters.
Die Szene spielt sich in der Nähe eines norddeutschen Bauernhofes ab: Ein Bub ist auf den Rücken eines Pferdes gestiegen, um sich Früchte von einem überhängenden Ast zu pflücken. Ein älteres Mädchen - ist es seine Schwester oder die Mutter? - leistet Schützenhilfe, indem es das Pferd ruhig hält. Der Baum steht nämlich auf dem Nachbargrundstück. Eindeutig ein Fall von Mundraub. Dieses für die Genremalerei jener Zeit typische Bild prüft die Moral des Betrachters: Sympathisiert er insgeheim mit dem kleinen Dieb oder verurteilt er seine Tat?
Dieses feinmalerische, detailreiche Genrebild im Originalrahmen ist mit 'Meyerheim' signiert. Hier ist wohl Wilhelm Alexander Meyerheim (1815 bis 1882) gemeint, der sich im Gegensatz zu seinem Bruder Friedrich Eduard auf kleinere Figurengruppen spezialisiert hatte.
Fakten:
- Geschätzter Wert: 7.000 bis 9.000 Euro
- Datierung: 1839
- Herkunft: Danzig / Berlin
- Künstler: Wilhelm Alexander Meyerheim
- Sendung vom 15. Februar 2014