Kein offener Boden! Schaugarten Seeshaupt
Der Schaugarten Seeshaupt am Starnberger See wird einmal im Monat von Ehrenamtlichen gepflegt. Hier gibt es mehr über den Garten und sein Pflegekonzept.
Von oben sieht der Garten aus wie eine stilisierte Blüte. Hier wachsen 1100 verschiedene Stauden zusammen mit historischen Rosen, Sommerblumen, Kräutern und Gemüsepflanzen auf 2500 Quadratmetern. Unterteilt in verschiedene Lebensbereiche und Themengebiete.
Bodengesundheit
Bei jedem Pflegegang mit von der Partie: Gartengründerin Barbara Kopf. Der Gärtnerin ist es besonders wichtig, dass im Garten keine nackte Erde zu sehen ist. In den Gemüsebeeten setzt sie dabei auf Gründünger. Heute sät sie eine Mischung, die auch spät im Jahr noch keimen soll. Und selbst, wenn nur Keimblätter wachsen und die Pflanzen erfrieren, bevor sie größer werden, reicht das für Barbara Kopf aus, denn alles ist besser als nackte Erde! Die verwendete Saatgutmischung besteht aus verschiedenen Leguminosen. Das sind Pflanzen, die Stickstoff aus Luft und Boden in ihren Wurzeln binden können und sie so vorm Auswaschen bewahren. Im Frühjahr wird der Gründünger dann eingearbeitet und steht den Folgekulturen in Form von Nährstoffen zur Verfügung. Auf dem Beet nebenan hat Barbara Kopf schon im Sommer gesät. Dieses Beet wird im Frühjahr mit Starkzehrern in Mischkultur bepflanzt. Im Jahr danach wachsen Erdbeeren darauf. Die stehen dort 2 Jahre und der Kreislauf beginnt von vorne. Durch dieses ausgeklügelte System und den konsequenten Anbau in Mischkultur gelingt es, komplett auf chemischen Pflanzenschutz und mineralische Dünger zu verzichten.
Stauden für den Winter
In einem weiteren Beet treffen wir Gärtnerin Patricia aus dem Siepen beim Jäten. Das Beet ist bepflanzt mit Stauden, die über den Winter stehen bleiben sollen. Hier wird lediglich das Moos reduziert, da es sich sonst zu stark ausbreitet und es werden Beikräuter wie Löwenzahn entfernt, die zwischen den großen Stauden keimen. Ansonsten hat man mit solchen Beeten kaum Arbeit. Alle Stauden, die hier verwendet wurden, sind kleinbleibende, besonders standfeste Sorten bekannter Staudenarten wie Fetthenne oder Aster. Einen besonderen Reiz hat das Beet dadurch dann im Winter: die Pflanzen kippen nicht um und präsentieren sich im eisigen Glitzerkleid.
Stauden, die geschnitten werden müssen
Nebenan ist das Gegenteil der Fall. Hier muss Antje Friedrich zur Schere greifen, da manche Stauden angefangen haben, sich stark auszusäen. Vor allem die Kissenaster, der Phlox und die verschiedenen Gräser machen es den Ehrenamtlichen schwer. Das Problem bei ihrer Selbstaussaat: Zum einen überwuchern sie andere Stauden, zum anderen fallen sie nicht sortenecht. Würden die Gärtner nicht eingreifen, würden die Beete in ein paar Jahren nur noch aus Phlox und Astern in unbestimmten Farben bestehen. Auch die Sonnenbraut, botanisch Helenium, samt sich seit einigen Jahren so stark aus, dass die Gärtnerin regulierend eingreifen muss.
Wer den Seeshaupter Schaugarten selbst einmal besuchen möchte, hat dazu während der Blütezeit täglich Gelegenheit. Der Garten ist freu zugänglich.
Adresse
Schaugarten Seeshaupt
Bahnhofstr. 40
82402 Seeshaupt
Kontakt
Barbara Kopf
info@schaugarten-seeshaupt.de