Schwaben & Altbayern Linsenpflanzerl (vegetarisch)
Hülsenfrüchte wie beispielsweise Linsen sind wegen ihres hohen Eiweißanteils von 25 Prozent ein wichtiges Nahrungsmittel - nicht nur in der vegetarischen Küche. Außerdem enthalten sie viele Ballaststoffe und machen deshalb schnell satt. Fast ein bisschen schade eigentlich, denn wenn man diese feinen Linsenpflanzerl erst einmal auf dem Teller hat, möchte man am liebsten gar nicht mehr aufhören zu essen ...
Das Rezept für diese Linsenpflanzerl hat uns Christina Meidinger verraten. Ihr Mann baut auf dem gemeinsamen Bio-Bauernhof in Mintraching bei Freising die Hülsenfrüchte als Untersaat im Getreide an. Denn während Linsensuppe und -Eintopf früher als typisches "Arme-Leute-Essen" galten und nicht besonders beliebt waren, steigt die Nachfrage danach inzwischen seit einiger Zeit wieder stetig an - wie Christina Meidinger auch in ihrem Hofladen bemerkt. Kein Wunder, denn seit damals gibt es ja auch viel mehr unwiderstehliche Rezeptideen für feine Linsengerichte.
Viel Spaß beim Nachkochen!
Rezept für Linsenpflanzerl
Zutaten
200 g Linsen (zum Beispiel Grüne Delikatesslinse "Anicia")
1 mittelgroße Zwiebel
1 Knoblauchzehe
½ Zucchini oder eine kleine Karotte
1 kleine rote Paprika
1 Ei
1 EL Speisestärke
2 EL Mehl
Salz, Pfeffer
Kräuter nach Belieben zum Beispiel Rosmarin, Majoran, Kreuzkümmel, Schwarzkümmel, Thymian ...
Öl zum Braten
Zubereitung
Linsen in einem Sieb gut waschen und auf Steinchen kontrollieren. In einem großen Topf mit viel Wasser (1:3) ohne Salz aufkochen lassen. Dann auf mittlerer Stufe die Linsen eher weich kochen. Das dauert je nach Sorte 20 - 30 Minuten. Restliches Wasser abgießen und 1/3 der Linsen pürieren.
Die Zwiebel klein schneiden und in Öl hell anschwitzen, unter die Linsen mischen und die Masse etwas abkühlen lassen. In der Zwischenzeit die Paprika klein würfeln und die Zucchini fein reiben. Zusammen mit der gehackten Knoblauchzehe unter die Linsen mischen.
Mit den Kräutern nicht sparsam umgehen. Nach Belieben frische oder getrocknete Kräuter verwenden. Sehr gut passt auch Schwarzkümmel oder Kreuzkümmel.
Wenn die Linsenmasse handwarm abgekühlt ist, das Ei untermischen, gut salzen und pfeffern, mit Stärke und Mehl je nach Konsistenz abbinden. Der Teig sollte nicht zu weich sein.
Die Masse circa 15 Minuten ruhen lassen und dann die Konsistenz nochmal prüfen. Die Pflanzerl sollten sich gut formen lassen. Ist der Teig zu weich kann mit Mehl noch nachgebessert werden. Dann mit angefeuchteten Händen kleine flache Pflanzerl formen und diese in Öl knusprig anbraten.
Dazu passt am besten ein erfrischendes Tsatsiki und ein bunter Salat!
Guten Appetit!
Wissenswertes zur Linse
Linsen stammen ursprünglich aus Kleinasien und wurden schon vor 8.000 Jahren angebaut. Sie gehören zu den ältesten Kulturpflanzen überhaupt. Die Hülsenfrüchte enthalten viel Eiweiß, Ballaststoffe, Mineralien und Spurenelemente. Außerdem liefern Linsen verschiedene Vitamine wie B-Vitamine, Vitamin C, sowie Folsäure, Magnesium und Calcium. Neue Sorten werden so gezüchtet, dass sie einen besonders hohen Anteil an Eisen und Zink enthalten. Anders als Sojabohnen oder Erdnüsse enthalten Linsen wenig Fett - nur 1,5 Gramm pro 100 Gramm essbaren Anteil. Zudem sind Hülsenfrüchte für Diabetiker gut geeignet, weil die Kohlenhydrate nur langsam ins Blut aufgenommen werden.