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Gemeinsam Überlegen Was ist eine Weltbischofssynode?

Will der Papst beraten werden, kann er eine Bischofssynode einberufen. Er setzte das Thema fest, bestimmt die Gästeliste und entscheidet über eventuelle Konsequenzen eines Treffens. Wenn der Papst ein Thema nicht nur regional, sondern weltweit erörtern will, dann lädt er zu einer Weltbischofssynode ein. Doch wie funktioniert eigentlich eine Weltbischofssynode?

Von: Alexia Späth

Stand: 05.10.2014

Ablauf einer Weltbischofssynode

Was ist eine Weltbischofssynode?

Die Bischofssynode der katholischen Kirche ist ein Beratungsorgan des Papstes. Das Kollegium der Bischöfe soll durch die Synode den Papst beratend zur Seite stehen. Er beruft sie ein und legt das Thema fest. Wenn der Papst findet, dass das Thema alle angeht, lädt er nach Rom ein. Man spricht dann von einer Weltbischofssynode.

Wer darf teilnehmen?

Von den knapp 5.000 katholischen Bischöfen weltweit nehmen rund 200 an einer Bischofssynode teil. Dazu kann der Papst weitere Mitglieder ernennen; diese müssen nicht im Bischofsrang sein. Zudem werden Laienexperten - Frauen und Männer - sowie Beobachter unterschiedlicher Organisationen, Konfessionen und Glaubensgemeinschaften eingeladen. Diese haben allerdings nur eingeschränkte Rederechte. Insgesamt zählt eine Synodenversammlung 250 bis 300 Teilnehmer.

Wie läuft die Synode ab?

Der Synode geht eine Vorbereitungsphase von ein bis zwei Jahren voraus. Zunächst diskutieren die Bischofskonferenzen, Orden und andere beteiligte Gruppen ein Thesenpapier - bei der Familiensynode einen Fragebogen - zu den Inhalten der Beratungen. Anhand der Rückmeldungen erstellt ein Synodenrat das eigentliche Arbeitspapier. Nach einer mehrtägigen Runde mit Statements beraten die Teilnehmer in kleineren, meist nach Sprachen geordneten Gruppen. Deren Erträge werden in der letzten Sitzungswoche zu einem neuen Thesenpapier verarbeitet. Ob die abschließenden Thesen veröffentlicht werden, liegt im Ermessen des Papstes.

Was passiert nach den Beratungen?

Nach einer Bischofssynode verfasst der Papst ein Schlussdokument, das sogenannte "Nachsynodale Apostolische Schreiben". Es gibt Ortskirchen neue Schwerpunkte für die pastorale Arbeit vor. Der Papst stützt sich auf das Thesenpapier der Synodenteilnehmer, ist aber nicht an dessen Text gebunden. Üblicherweise dauert es ein bis zwei Jahre, bis das Papstschreiben publikationsreif ist. Die nächsten Familiensynode ist für Oktober 2015 angedacht. Quelle: katholisch.de


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