BR Fernsehen - Unter unserem Himmel


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Der Klang in den Bergen Von Schellen und Hirten

Die Schafe sind jedes Jahr die ersten, die den Klang der Schellen in die stille Bergwelt hinauftragen. Ihnen folgen bald die Ziegen und das Rindvieh.

Stand: 13.03.2011 | Archiv

Bilder zum Film | Bild: BR

Film von Josef Schwellensattl

Den Hirten leistet der Klang der Schellen einen Sommer lang Gesellschaft. Sie empfinden eine Alm, auf der keine Schelle läutet, als tot und ein Tier, das keine Schelle trägt - sei es Kuh, Geiß oder Schaf - als nackt. Eine Alm ohne Schellen, sagt Alfons, ein Schafhirte aus dem Passeiertal, kann er sich nicht vorstellen: „Das wird’s wohl nirgends geben“.

Die Gebrüder Zipperle, Gabriel und Franz, beides Hirten, schmieden ihre Schellen selbst. Sie waren mit den gewöhnlichen Schellen, die im Handel sind und die jedermann kaufen kann, nicht mehr zufrieden. Beide sind meisterhafte und gesuchte Schellenschmiede geworden.

Walter Gurschler ist Bauer auf einem sehr steil gelegenen Hof im Schnalstal. Er hat viele Schafe, viele Ziegen und einen Stall voll Rindvieh. Jedes Tier hat bei ihm seine eigene Schelle. Am stärksten hängt Walters Herz aber an den Ziegen. Denn die läuten die Schellen besonders schön. Walter erkennt jede seiner weit über hundert Schellen an ihrem Klang.

Im Frühjahr bekommen die Ziegen nach einem langen Winter im Stall ihre Schellen angelegt. Die Leitziege bekommt die größte und beste Schelle - die, die man am weitesten hört.

Schellen von alten bekannten Schmieden sind kaum noch zu bekommen. Wenn doch hin und wieder eine verkauft wird, erzielt sie fantastische Preise. Eine kleine Ziegenschelle kann da bis zu 2000 Euro kosten. Alfons legt seine wertvollen Schellen den Ziegen deshalb nur beim Almabtrieb an. Er fürchtet, sie könnten gestohlen werden. Wendelin, ein anderer Hirt, ist da gelassener: "Wenn ich sie nicht gestohlen hab, werden sie sie mir wohl auch nicht stehlen."

Erstausstrahlung: Sonntag, 13. März 2011, um 19.00 Uhr im Bayerischen Fernsehen.


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