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Es wird leer ins Bayerns Flüssen und Seen Wenn Fische weinen könnten

Es ist merkwürdig: Bayerns Flüsse und Seen sind immer sauberer geworden, aber die Fische verschwinden zunehmend. Und zwar dramatisch.

Stand: 08.05.2011 | Archiv

Film von Meinhard Prill

Wenn der Fischereiverein Mühldorf die Gewässer in seinem Bereich mit Hilfe der Elektrofischerei untersucht, findet er fast nur noch große alte Fische, die jungen sind verschwunden.

Vermutlich gäbe es schon jetzt in vielen Flüssen und Bächen kaum mehr Fische, wenn nicht die Fischereivereine jedes Jahr zigtausende Jungfische aussetzen würden. Aber im nächsten Jahr ist davon kaum mehr etwas übrig.

Über Jahrzehnte wurden Bayerns Flüsse begradigt und verbaut in einem Maße, dass es keine natürlich fließenden Gewässer in Bayern mehr gibt und die Fische immer weniger von dem finden, was sie zum Überleben brauchen.

Und dann kam auch noch der Kormoran, der vor allem die Fischzüchter existentiell schädigt, aber in den ausgeräumten Bach- und Flussläufen ein ideales Jagdrevier findet. Vor allem, weil die ausgesetzten Fische gelernt haben, dass sie nur an der Wasseroberfläche warten müssen, bis das Futter kommt.

Meinhard Prill hat sich umgesehen, beim Fischereiverein Mühldorf und beim letzten Berufsfischer an der Isar, Hans Gumberger in der Weixerei bei Landshut, beim Fischzüchter Werner Ruf am Lech, der dem Kormoran kaum mehr Herr wird, und er hat sogar ein Beispiel für den gelungenen Rückbau eines Sperrwehres gefunden, bei Augsburg, das den Fischen wieder einen größeren Lebensraum eröffnet in diesem Teil des Lechs. Aber es ist die große Ausnahme - der natürliche Fischbestand in Bayern hat nur noch wenige Überlebenschancen.

Adressen:

Fischerei Gumberger
Fischerstr. 14
84174 Eching/Weixerau

Fischzucht Werner Ruf
Wildbad 4
86925 Fuchstal

Erstausstrahlung: Sonntag, 8. Mai 2011, um 19.00 Uhr im Bayerischen Fernsehen.


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