Meinhard Prill Auf der Suche nach der "wirklichen" Welt
Geboren 1954 in Ergolding, aufgewachsen in Landshut. Er studierte Germanistik, Politik und Geschichte in Regensburg sowie München und promovierte über Zeitkritik und Geschichtsphilosophie im Werk Friedrich Hölderlins, danach arbeitete er als freier Lektor und Fachberater für deutsche Literatur in "Kindlers Neuem Literaturlexikon" sowie als wissenschaftlicher Angestellter an der Ludwig-Maximilians-Universität in München.
Zum Fernsehen gelangte Meinhard Prill durch die Mitarbeit bei Alexander Kluge und seinen Programmen bei den neugegründeten Privatsendern SAT 1 und RTL. Neben zahlreichen Portraits u.a. über Richard Leacock, Roman Brodmann und Thomas Brasch realisierte er 1990 mit Kluge einen zweistündigen Film über die Anfänge des Dokumentarfilms im deutschen Fernsehen u.d. T. "Das Beste an der ARD sind ihre Anfänge: Die Stuttgarter Schule".
Nach einem Zwischenspiel bei SPIEGEL TV in Hamburg arbeitete Meinhard Prill für die Magazine der Kulturredaktionen von BR, NDR und SWR sowie 3sat. Neben zahlreichen Magazinbeiträgen entstanden verstärkt Dokumentarfilme, u.a. über "Stonehenge und die Megalithkulturen" (ARTE/BR, 1996), "20 Tage im 20. Jahrhundert: Paris, 13. Mai 1968 (ARD/BR, 1999), "100 Deutsche Jahre: Die Deutschen und die Risiken" (ARD/SWR, 1999), "Soldaten hinter Stacheldraht. Teil 3: Die Heimkehr" (ARD/NDR, 2000), "Hitlers letzte Opfer: Die Vertriebenen. Teil 3: Integration" (ARD/NDR, 2001), "Ralph Siegel - Schlager für Deutschland" (zusammen mit Andreas Ammer, NDR 2001), "Auswanderer" (zwei Teile, NDR, 2003), "Theodor W. Adorno" (zwei Teile, zusammen mit Kurt Schneider, ARTE/SWR 2004), "Zwischen Himmel und Hölle" (BR, 2004), "Patient Landarzt" (zusammen mit Dominik Wessely, SWR/ARD, 2005) sowie "Der neue Pfarrer" (ARD/SWR 2007).
1993 entstand der erste Film für die Redaktion "Unter unserem Himmel", über die Herrmannsdorfer Landwerkstätten. Ihm folgten zahlreiche weitere Dokumentationen, die sich mit dem Wandel der Alltagswelt beschäftigten (u. a. "Erlebnisdisco Vulcano", 1997; "Einmal täglich um die Welt", 1998; "Die Münchner Unterwelt", 1999; "Ein Hauch von Orient", 2000; "Die Rottalbahn", 2007; "Autobahngeschichten. Quer durch die Hallertau", 2013) sowie mit den Veränderungen in der Topographie Bayerns (u. a. "Im wilden Osten von München", 2001; "Kulisse für alle Zeiten. Der Stadtplatz von Eggenfelden", 2003; "Der Main", Teil 2 und 4, 2005; "Der Inn I-IV", 2006; "Platz-Probleme", 2007; "Ödnis im Rechteck. München und seine Neubauviertel", 2008; "Zwischenlandung im Erdinger Moos. Kurze Geschichte einer zugerichteten Landschaft", 2009; "Das geschundene Tal. Bauboom am Tegernsee" 2010; "Der Zweck heiligt die Mittel. Bayern und seine Gewerbegebiete", 2011; "Bella Bavaria, schöner wohnen in Bayern", 2012; "Wann wird endlich aufgeräumt? Die Zähmung der frei fließenden Donau", 2012.). Ferner realisiert Meinhard Prill seit 1996 zusammen mit Ursula Heller und Werner Schmidbauer unter dem Titel "Bayern, Bier und Politik" jährlich einen Rückblick auf die neuere bayerische Geschichte aus der Perspektive des Nockherberg.
Auszeichnungen:
2000 Special Commendations IFJ Journalism for Toleranz Price, Brüssel, für "Ein Hauch von Orient"
2001 Bayerischer Fernsehpreis (für "Hitlers letzte Opfer", zusammen mit Christian Frey und Sebastian Dehnhardt)
2004 Bayerischer Fernsehpreis (für "Kulisse für alle Zeiten" und "Zwischen Himmel und Erde")
2008 Deutscher Preis für Denkmalschutz