Das vierte Jahr Eichstätt und seine Flüchtlinge
Schon 2014 stand Eichstätt und sein vorbildlicher Umgang mit Flüchtlingen im Zentrum einer "Unter unserem Himmel"-Dokumentation. Eineinhalb Jahre später fühlt der Autor nach, wie sich die Situation verändert hat.
Ein Film von Martin Weinhart
Nachdem der gebürtige Eichstätter Martin Weinhart im Sommer 2014 einen Film über Integration in der Universitätsstadt gedreht hat, machte er sich im Winter 2015 wiederum dorthin auf, um zu zeigen, wie sich die Situation entwickelt hat.
Der Film geht der Frage nach, ob sich die überaus positive Stimmung gegenüber den Flüchtlingen, die er vor eineinhalb Jahren wahrgenommen hat, mit dem rasanten Anstieg der Zuflucht Suchenden verändert hat. Diesmal liegt der Fokus auf den haupt- und ehrenamtlichen Helfern und Organisatoren, die in dieser Umbruchzeit die enormen Aufgaben schultern.
Umbruch in Eichstätt
Nachdem im Oktober 2014 Gregor Maria Hanke, Bischof von Eichstätt, die ehemalige Maria-Ward Schule am Residenzplatz kostenlos als Erstaufnahmeeinrichtung zur Verfügung gestellt hat, wohnen etwa 200 Flüchtlinge im Stadtkern. Auch im Bereich der Justiz stehen in Eichstätt große Veränderungen an. Das hiesige Gefängnis für Kleinkriminelle wird in eine Abschiebehaftanstalt umgewandelt. Der Dienststellenleiter Hubert Schlamp führt uns durch das Gefängnis, in dem man auf überraschende künstlerische Aktivitäten stößt.
Darüber hinaus widmet sich der Film auch den Flüchtlingen, die bereits vor eineinhalb Jahren porträtiert wurden. Die meisten von ihnen sind im Arbeitsmarkt integriert, machen Praktika oder eine Lehre. Der Erfolg der Eichstätter Integrationsbewegung ist nicht zuletzt der Studenteninitiative "tun.starthilfe" zu verdanken, die sich seit drei Jahren vorbildlich um die Sprachkompetenz der Geflohenen bemüht. Eichstätt ist die einzige Universität in Deutschland, an der die Studenten für ihr soziales Engagement Credit Points bekommen können.