BR Fernsehen - Unter unserem Himmel


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Martin Weinhart Der Poesie des Alltags auf der Spur

Stand: 21.06.2022 | Archiv

Martin Weinhart | Bild: BR

2013 bin ich mehr oder weniger aus Zufall zu Unter unserem Himmel gekommen, mit einem Portrait über Veronika Fitz, das ich zunächst ohne Senderbeteiligung angefangen hatte. Ernst Geyer, der Produzent, der mich dabei unterstützte, meinte damals, das könnte ein Himmel-Film sein. Ich hatte keine Ahnung, was das bedeuten sollte. Umso überraschter war ich, als ich feststellte, dass man hier noch als Autor mit eigener Sicht auf die Dinge gefragt ist und dass es hier eine thematische und erzählerische Vielfalt gibt, die den Markenkern dieses quotenstarken Formats ausmacht. Ich war unverhofft auf einem Sendeplatz gelandet, wo das Individuelle gegen das Normierte verteidigt wird. Dass dies nun schon seit Jahrzenten gelingt (der Zither Vorspann kann es mit dem vom Tatort aufnehmen) mag nur auf den ersten Blick verblüffend sein, macht doch der Eigensinn das bayerische Charakterprofil markant.

Die Zufallsbekanntschaft mit dem Himmel hat sich für mich als Glücksfall erwiesen, seither arbeite ich regelmäßig für die Redaktion und konnte so unterschiedliche Filme wie Dreisessel- Adalbert Stifters Berg, Eichstätt und seine Flüchtlinge, Die Wölfe von Rinchnach und Der Forstenrieder Park, Der bayerische Pfahl, Wallfahrer, Glasmacher, Die Nationalparkidee und Waldhäuser das Künstlerdorf realisieren. Bei meinen Stoffen suche ich nicht nur nach Menschen, die mich persönlich interessieren, sondern auch nach der Möglichkeit, dramaturgische Bögen und Verknüpfungen herauszuarbeiten. Als Geschichtenerzähler interessiere ich mich für für den Subtext, für das was dahinter liegt. Dass ich meine Geschichten hier mit der mir eigenen poetischen Filmsprache erzählen kann, ließ mich zum überzeugten Himmel-Autor werden.

Nach meinem Abschluss an der HFF München 1992 habe ich als Regisseur und Drehbuchautor für die Primetime und für die Dritten Programme gearbeitet. Dabei entstand das Historiendrama „Schiller“, der Beitrag der ARD zum 200 Todestag des Dichters, zahlreiche Krimis (Tatort, Unter Verdacht, Ein starkes Team etc.) und eben so viele Dokumentarfilme und Dokumentationen für die Dritten Programme der ARD (Der rote Sufi, Hartmut der Hypochonder, Rumi und die tanzenden Derwische, Silas- das Kaspar Hauser Kind...)

Meine Themenschwerpunkte sind Literatur, Kunst, Geschichte, Spiritualität und soziale Themen.


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