Unter unserem Himmel Ernten und Teilen - Solidarische Landwirtschaft
„Solidarische Landwirtschaft“ heißt das neue Konzept aus den USA, das auch für sterbende Bauernhöfe in Bayern eine ernsthafte Alternative darstellen soll. Die Idee: Leute aus der Umgebung helfen in ihrer Freizeit mit, den Hof zu bewirtschaften und bekommen dafür einen Teil der Ernte.
Ein Film von Gabriele Mooser
Frisches Gemüse und knackiger Salat, vom Feld direkt in die Küche und möglichst ohne Chemie – davon träumen gesundheitsbewusste Menschen ebenso wie kulinarisch anspruchsvolle. Doch die modernen Vertriebswege sind oft so lang und weit, dass auch manche Bio-Ware müde wirkt, wenn sie beim Verbraucher ankommt.
Hobby: Teilzeit-Bauer
Eine neue Idee bietet Abhilfe – und zugleich eine Zukunftschance für kleine Bauern: Sie bewirtschaften ihren Hof nicht mehr alleine, sondern zusammen mit Leuten aus der Umgebung, die in ihrer Freizeit regelmäßig mithelfen und dafür einen Teil der Ernte mitnehmen dürfen. Das gefällt Eltern, die ihren Kindern ein Gefühl fürs Landleben vermitteln wollen, und auch Leuten, die keinen Garten haben oder sich körperlich fit halten wollen. Eine neue Form von Freizeitgestaltung und der Direktvermarktung. "Solidarische Landwirtschaft" oder SOLAWI nennt sich das Prinzip, das aus den USA kommt und nun hierzulande Einzug hält.
Positive Bilanz
Wie man seine SOLAWI gestaltet, bestimmt jeder Landwirt selbst: Er kann einen Verein gründen oder eine Genossenschaft, auf mehr oder weniger Mitarbeit setzen und stattdessen Geld-Beiträge verlangen. Noch sind die SOLAWIs primär auf Feldfrüchte ausgerichtet. Wenn sie viele Mitglieder haben und gut organisiert sind, können sie ihre Produktpalette aber erweitern auf frisches Brot, Butter, Eier, Fleisch. Gabriele Mooser besucht drei bayerische Bauern, die schon solidarisch wirtschaften. Und sehr optimistisch sind – gute Nachrichten in einer Zeit des Bauernsterbens.