Geschichten aus Schwaben Los amol - Mundart im östlichen Allgäu
Dialekte richten sich nicht immer nach offiziellen Grenzen. Weil man an Sprachwechselgebieten gut sehen kann, was eine Mundart ausmacht, hat sich Autorin Steffi Kammermeier im östlichen Teil des Allgäus umgesehen. Dort, wo der Dialekt ins Oberbairische übergeht.
Ein Film von Steffi Kammermeier
Im UNESCO-Weltatlas für bedrohte Sprachen sind 13 deutsche Mundarten aufgeführt, darunter die Bairische. Vor allem in Städten passen sich die jungen Leute ans Hochdeutsche an, während in den Dörfern die Vielfalt der Dialekte schwindet, die sich früher oft alle paar Kilometer verändert haben.
Filmautorin Steffi Kammermeier hält in ihren Filmen nicht nur die Unterschiede und speziellen Ausdrücke fest, die man wohl bald nicht mehr hören wird, sondern zeigt auch, wie vergnüglich es ist, sich in der eigenen Mundart auszudrücken und einer anderen zuzuhören.
Lechrainisch und Schwäbisch-Alemannisch
Am spannendsten sind Grenzgebiete, wo mehrere Sprachen aufeinander stoßen. Diesmal war sie am südlichen Lech, der sowohl die regionale Grenze zwischen dem Allgäu und Oberbayern markiert als auch die sprachliche. Aber das ist keine so klare Linie wie auf der Landkarte, vielmehr hört man beidseits des Flusses eine Mischform, das Lechrainische.
Je weiter man Richtung Westen fährt, desto deutlicher wird der Einfluss des Schwäbisch-Alemannischen, das die Sprache der Allgäuer prägt, während auf der anderen Seite das Oberbayerische vorherrscht, das zum altbairischen Sprachraum gehört. In dem Film gibt es aber auch viel zu sehen: den Viehscheid in Nesselwang, eine Oldtimer-Traktoren-Sammlung in Wildsteig, das Raritäten-Museum bei Bad Bayersoien, den originellen Stammtisch in der "Fallmühle" oder Mundart-Kabarett im Pfrontener "Eiskeller".