BR Fernsehen - Unter unserem Himmel


17

Unter unserem Himmel Im Murnauer Moos - Bauern schützen die Natur

Das Murnauer Moos ist das größte naturnah erhaltene Moorgebiet in Mitteleuropa. Und eines der größten Naturschutzprojekte in Deutschland. Auf über 30 Quadratkilometern leben mehrere tausend Tier- und fast tausend Pflanzenarten. Aber es ist keine Wildnis, sondern eine Jahrhunderte lang gewachsene Kulturlandschaft, bei der die ansässigen Bauern eine große Rolle spielen. Sie waren und sind wichtige Partner bei der Renaturierung des Murnauer Mooses, die in den 1980-er Jahren begonnen wurde.

Stand: 31.03.2021 | Archiv

Ein Film von Gabriele Mooser  

Lange Zeit wurde das Murnauer Moos nicht nur landwirtschaftlich genutzt, sondern auch für den Abbau von Torf und Gestein. Mit immer größeren Maschinen und immer höheren Erträgen. Ende des 20. Jahrhunderts drohte ihm der Untergang.

Kluge Renaturierung in Zusammenarbeit mit den Landwirten

Unter der Leitung des Landratsamtes Garmisch-Partenkirchen wurde dann eine kluge Renaturierung vorgenommen, bei der die heimischen Bauern eng eingebunden sind. Denn ohne sie gäbe es keine Feuchtwiesen im Murnauer Moos, die Lebensraum für seltene Wiesenbrüter, Insekten und Pflanzen sind. Wenn man sie nicht regelmäßig mäht oder beweidet, würden sie bald verwildern. Eine eigene Vogelwelt mit über 200 Arten kann man auf den sogenannten Köcheln beobachten, das sind dicht bewaldete Felskuppen, die sich aus dem Moos erheben.

Angewiesen auf den Schutz

Der Leiter der Unteren Naturschutzbehörde, Peter Strohwasser, kennt jeden Fleck im Murnauer Moos. Und jeden Bauern, der hier tätig ist, wie die Familie Fischer aus Ohlstadt und der Bio-Landwirt Leonhard Zach aus Weichs. Sie waren von der Renaturierung von Anfang begeistert dabei, obwohl sie wegen der strengen Auflagen weniger Erträge haben als auf rein landwirtschaftlichem Grund.

Auch für die Wissenschaftler ist das Murnauer Moos wertvoll. Der Uni-Professor Wolfgang Goymann leitet hier Forschungsprojekte für das Max-Planck-Institut in Seewiesen und weiß, warum Naturschutzgebiete auch unter besten Bedingungen auf den Menschen angewiesen bleiben.


17