Unter unserem Himmel Wastl Fanderl zum 100. Geburtstag
Wastl Fanderl trug mit seiner Hörfunksendung "A weni kurz, a weni lang“ und der Fernsehsendereihe "Baierisches Bilder- und Notenbüchl“ maßgeblich zur Volksmusikpflege bei. Eine Würdigung zu seinem Jubiläum.
Ein Film von Gerald Groß
Eigentlich hatte sein Vater etwas anderes mit ihm vor: Der Sohn Wastl sollte einmal das Frisörgeschäft in Bergen im Chiemgau übernehmen. Nach einer Lehre hatte der aber andere Pläne. Auf den Spuren des Volksliedsammlers Kiem Pauli beschäftigte er sich mit der Verbreitung und Pflege des überlieferten alpenländischen Volkslieds.
Bayerische Singstunden in seiner engeren Heimat waren die ersten erfolgreichen Versuche, es folgten die legendären Singwochen in Südtirol. Durch die Partnerschaft mit dem Bayerischen Rundfunk entstand dann in den 1960er Jahren das, was man heute eine Fan-Gemeinde nennen würde. Am Anfang gab es die beliebte Hörfunksendung "A weni kurz, a weni lang“, die in ganz Bayern begeistert aufgenommen wurde.
Auch beim jungen Medium Fernsehen war man auf Wastl Fanderl aufmerksam geworden – von der Sendereihe "Baierisches Bilder- und Notenbüchl“ wurden bis in die 1990er Jahre fast hundert Folgen bundesweit ausgestrahlt. Als Herausgeber einer Liederblatt-Sammlung hat Wastl Fanderl – er war dann der erste Volksmusikpfleger des Bezirks Oberbayern - einen maßgeblichen Anteil daran, dass in bayerischen Schulen wieder mehr gesungen wurde. Eine Würdigung zum Jubiläum von Wastl Fanderl, der vor 100 Jahren, am 24. Juni 1915 geboren wurde.