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Augengesundheit Augenlasern - wann und für wen ist es sinnvoll?

Jeder zweite Deutsche ist auf eine Sehhilfe angewiesen. Um Brille oder Kontaktlinsen loszuwerden, lassen immer mehr kurz- oder weitsichtige Patienten ihre Augen lasern. Doch Augenlasern ist ein chirurgischer Eingriff, der wohlüberlegt erfolgen sollte. Augenärztin Dr. Alexandra Király-Bösl erklärt, wann und für wen dieser Eingriff sinnvoll sein kann und klärt über Risiken und Nebenwirkungen auf.

Stand: 03.01.2023

Auge nah | Bild: BR/stock.adobe.comm.arc

Die Korrektur von Kurz- und Weitsichtigkeit mittels Laser-OP gehört in Deutschland zu den häufigsten Operationen. Oft lassen sich die Patienten aus ästhetische Gründen lasern. Aber es kann auch die Lebensqualität deutlich steigern, wenn auf eine Sehhilfe verzichtet werden kann.

Laser-Korrektur-Methoden

Es gibt drei verschiedene Methoden der Laser-Korrektur:

  • LASEK: klassische Methode, Kombination aus Laser und ultrafeinem Messer, wird bis maximal -6 Dioptrien eingesetzt, gut geeignet bei dünner Hornhaut
  • Femto-Lasik: wird beim Großteil aller Eingriffe angewendet, es wird ausschließlich mit Laserstrahlen gearbeitet, wird bis maximal -8 Dioptrien eingesetzt
  • ReLex Smile (Laser-Lentikel-Extraktion): modernste Methode, es wird ausschließlich mit Laserstrahlen gearbeitet, wird bis maximal -10 Dioptrien eingesetzt

Die passende Methode wird im Einzelfall mit dem behandelnden Arzt abgesprochen, denn nicht für jedes Auge ist jede Methode geeignet.

Für welche Patienten eignet sich Augenlasern?

Bei diesen Patienten kann eine Laser-OP sinnvoll sein, sofern keine Augenerkrankung vorliegt:

  • Patienten im Alter zwischen 19 und 50 Jahren. Bei Patienten unter 19 Jahren befindet sich das Auge noch im Wachstum. Bei Patienten über 50 erwägt man einen Linsenaustausch und Implantation einer Multifokallinse.
  • bei Kurzsichtigen bis -8 Dioptrien
  • bei Weitsichtigen bis +3 Dioptrien
  • bei einer Hornhautverkrümmung bis +5 Dioptrien
  • bei einer Hornhautdicke von mindestens einem halben Millimeter

Risiken eines Augenlaser-Eingriffs

Augenlasern ist ein chirurgischer Eingriff, der die allgemeinen Risiken einer Operation und Narkose mit sich bringt. Zudem bestehen Risiken für:

  • Infektionen
  • erhöhte Blendempfindlichkeit
  • Trockenheit der Augen
  • Schädigungen der Hornhaut
  • Über-/Unterkorrektur mit Nachoperation als Folge

Vor- und Nachsorge bei Augenlaser-Operationen

Vor und nach der Operation gibt es einiges zu beachten, das in Absprache mit dem behandelnden Arzt im Vorfeld geklärt werden sollte, beispielsweise:

  • der Dioptrie-Wert sollte wenigstens ein Jahr lang stabil sein
  • Kontaktlinsenträger sollten einige Wochen vor der OP keine Kontaktlinsen tragen
  • nach der OP einige Tage keine Schminke verwenden, nicht schwimmen und keinen anstrengenden Sport treiben

Kosten einer Augenlaser-Operation

  • Die Höhe der Kosten liegt bei etwa 1500 bis 2000 Euro pro Auge, je nach Methode auch höher.
  • Die Kosten des Eingriffs werden in der Regel nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Spezielle Brillenversicherungen gewähren unter Umständen OP-Zuschläge, die individuell abzuklären sind.
  • Private Krankenversicherungen müssen in der Regel für den Eingriff aufkommen.

Tipps zur Auswahl der Augenlaserklinik

Viele Augenlaserkliniken werben im großen Stil für ihre Leistungen, so dass die Auswahl oft schwerfällt. Folgende Punkte können Ihnen bei der Wahl der Klinik helfen:

  • Achten Sie auf Zertifizierungen wie Lasik-TÜV.
  • Die Anzahl der durchgeführten Operationen kann Aufschluss über die zu erwartende Qualität geben – je mehr Augen in einer Klinik gelasert wurden, desto größer ist die Erfahrung.
  • Bei Dumpingpreisen ist Vorsicht geboten. Informieren Sie sich genau darüber, welche Leistungen tatsächlich im Preis enthalten sind.
  • Kliniken im Ausland, beispielsweise in Tschechien, Polen oder der Türkei bieten Augenlaser-OPs häufig zu günstigeren Preisen an. Allerdings sind diese Kliniken nicht an die strengen deutschen Richtlinien gebunden, die zur Qualitätssicherung beitragen. Zudem kann es Schwierigkeiten geben, wenn eine Nachkorrektur nötig sein sollte.

Gute (Augen-)Gesundheit wünschen Ihnen Dr. Alexandra Király-Bösl und "Wir in Bayern"!


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