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Augengesundheit Tipps gegen trockene Augen

Trockene Augen können sehr unangenehm werden und richtig weh tun: sie brennen, jucken, sind gerötet und die Betroffenen haben das Gefühl, dass Sandkörner zwischen den Lidern reiben, obwohl da keine sind. Augenärztin Dr. Alexandra Király-Bösl hat die wichtigsten Infos und gibt Tipps, was Sie gegen trockene Augen tun können.

Stand: 14.11.2022

Auge einer jungen Frau | Bild: BR / Julia Müller

Immer mehr Menschen leiden unter trockenen Augen, dem sogenannten Sicca-Syndrom. Die Zahl der Betroffenen hat sich in den letzten 15 Jahren verdreifacht, rund 20 Prozent der Deutschen kennen diese Beschwerden. Trockene Augen gehören zu den häufigsten Gesundheitsproblemen, insbesondere bei Frauen.

Wie entstehen trockene Augen?

Normalerweise befeuchtet der Tränenfilm beim Blinzeln gleichmäßig die Oberfläche des Auges. Dieser Tränenfilm ist sehr wichtig, denn er reinigt die Augen vor Fremdkörpern, wehrt Krankheitserreger ab und hält die Augenoberfläche glatt und elastisch, damit wir scharf sehen können.
Bei Patienten, die an trockenen Augen leiden, ist die Befeuchtung der Augen gestört. Das kann daran liegen, dass entweder zu wenig Tränenflüssigkeit produziert wird oder die Zusammensetzung des Tränenfilmes nicht optimal ist. Mögliche Ursachen dafür sind:

  • Krankheiten wie Rheuma, Diabetes, Schilddrüsenerkrankungen oder Neurodermitis
  • Wirkstoffe von Medikamenten, zum Beispiel Acetylsalicylsäure, Betablocker, Antihistaminika (Allergiemedikamente)
  • ein veränderter Hormonstatus nach den Wechseljahren
  • Kontaktlinsen (da sie den Tränenfilm schneller verdunsten lassen)
  • Zugluft, trockene Heizungsluft und Klimaanlagen, zunehmende Umweltbelastungen wie Feinstaub, außerdem Zigarettenrauch
  • Häufig sind die Meibomschen Drüsen entzündet oder verstopft. Das sind die Talgdrüsen am Rand der Augenlider, die Lipide produzieren. Dadurch ändert sich die Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit: die Fettschicht fehlt, wodurch die Tränenflüssigkeit schneller verdunstet.
  • Konzentriertes Arbeiten am Computer ist ebenfalls ein Problem: Menschen, die fokussiert in den Bildschirm starren, blinzeln häufig nur 1- bis 2-mal pro Minute statt etwa 10- bis 15-mal. Dadurch wird weniger Tränenflüssigkeit auf den Augen verteilt. Augenärzte sprechen vom "Office-Eye-Syndrom" (Büro-Augen-Syndrom).

Gut zu wissen:

Der Tränenfilm besteht aus drei Schichten: einer Schleimschicht, die direkt an der Augenoberfläche anliegt und dafür sorgt, dass der Tränenfilm gut anhaftet. Einer darüber liegenden wässrigen Schicht, die den Hauptteil des Tränenfilms ausmacht. Und einer Fettschicht ganz oben, die die Verdunstung der Tränenflüssigkeit verlangsamt. Die richtige Zusammensetzung der einzelnen Schichten und die Verteilung auf der Augenoberfläche ist wichtig, damit der Tränenfilm stabil bleibt (zum Beispiel beim Lidschlag).

Soll man bei trockenen Augen einen Augenarzt aufsuchen?

Unbedingt, da eine ernstzunehmende Krankheit dahinterstecken kann. Zudem sind trockene Augen anfälliger für Infektionen. Patienten, die an einer chronisch-entzündlichen Krankheit, zum Beispiel Multiple Sklerose, Rheuma oder Morbus Crohn, leiden, können im schlimmsten Fall sogar erblinden.

Schirmer-Test
Mit einer speziellen Untersuchung, dem sogenannten Schirmer-Test, kann der Augenarzt überprüfen, ob die Tränendrüsen ausreichend Tränenflüssigkeit produzieren und die Augen benetzen. Dazu bringt der Arzt an jedem Auge einen kleinen Teststreifen an, mit dem er messen kann, wie viel Tränenflüssigkeit die Augen ohne äußere Einflüsse absondern.

Wie werden trockene Augen behandelt?

Ist eine Krankheit oder ein Medikament der Auslöser, sollte die Krankheit behandelt oder das Medikament gewechselt werden. Sind die Meibomschen Drüsen verstopft, versucht der Augenarzt, diese wieder frei zu bekommen.

Eine moderne Behandlungsmethode, um die Funktionstüchtigkeit der Meibomschen Drüsen anzuregen, ist die thermale Pulsationstechnologie: Dabei wird mit einem speziellen Gerät die Innenseite der Augenlider im Bereich der Meibomschen Drüsen erwärmt, um die Verstopfung zu lösen. Gleichzeitig wird die Außenseite der Augenlider massiert, um die Freisetzung der Lipide zu erleichtern.

Gegen trockene Augen helfen zudem Tränenersatzmittel in Form von Gels oder Augentropfen, die einen künstlichen Film auf den Augen bilden und diese so vor dem Austrocknen schützen. Diese "künstlichen Tränen" schaden dem Auge nicht, auch wenn sie über einen längeren Zeitraum regelmäßig angewendet werden.

Tipp

Verwenden Sie Einmaldosen. Da sie keine Konservierungsstoffe enthalten, sind sie besser verträglich.

Kontaktlinsen bei trockenen Augen?

Wenn Sie ständig Probleme mit Ihren Kontaktlinsen haben, sind diese möglicherweise nicht die richtigen. Probieren Sie Alternativen aus. Zum Beispiel könnten sogenannte "sklerale Kontaktlinsen" besser funktionieren, da sie sich kaum auf dem Auge bewegen und die Hornhaut nicht berühren. Am besten ist es jedoch, die Tragezeit von Kontaktlinsen zu reduzieren!

Wie kann man trockenen Augen vorbeugen?

  • Verbessern Sie das Raumklima, indem sie regelmäßig lüften und während der Heizperiode einen Luftbefeuchter aufstellen
  • Vermeiden Sie Zugluft und Zigarettenrauch
  • Trinken Sie viel
  • Blinzeln Sie bewusst häufiger, wenn Sie am Computer arbeiten, und machen Sie regelmäßig Pausen
  • Achten Sie bei Augenkosmetika darauf, dass sie die Augen nicht reizen
  • Wechseln Sie als Kontaktlinsenträger immer wieder zur Brille
  • Gönnen Sie Ihren Augen frische Luft

Gute Gesundheit wünschen Dr. Alexandra Király-Bösl und "Wir in Bayern"!


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