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Augengesundheit Antworten auf Ihre Fragen zur Augengesundheit

Das meiste aus unserer Umwelt nehmen wir über die Augen wahr, deshalb sollten wir gut auf sie aufpassen. Doch viele Einflüsse im Alltag - auch das fortschreitende Alter - können die Augen verändern. Wenn dann ein kleineres oder größeres Problem auftaucht, interessiert uns die Meinung eines Augenarztes. Deshalb beantwortet "Wir in Bayern"-Augenärztin Dr. Alexandra Kiràly-Bösl ein paar typische Fragen zur Gesundheit unserer Augen.

Stand: 07.10.2024

Mädchen hält sich die Hand vor die Augen | Bild: BR / stock.adobe.com / Krakenimages.com

Woher kommen trockene Augen am frühen Morgen und das Gefühl, dass die Sehkraft beeinträchtigt ist, und was kann dagegen helfen?

Alexandra Király-Bösl: In der Nacht wird weniger Tränenflüssigkeit gebildet, sodass sich die Augen morgens trocken anfühlen können. Das betrifft insbesondere Menschen, die sowieso schon zu trockenen Augen neigen, zu Beispiel durch viel Bildschirmarbeit. Auch Medikamente, die abends eingenommen werden müssen, können die Augen austrocknen. Es gibt auch das Phänomen, dass manche Menschen nachts die Augen nicht komplett schließen, was ebenfalls zu einem Austrocknen führen kann. Ein mangelhafter Tränenfilm auf der Hornhaut kann dann morgens eine vorübergehende Sehbeeinträchtigung bewirken.
Abhilfe schaffen Sie, wenn Sie sich vor dem Schlafengehen künstliche Tränenflüssigkeit ins Auge applizieren, am besten in Gelform. Auch eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer kann die Symptome verbessern. Beenden Sie Ihren Tag zudem nicht vor dem Rechner oder Smartphone, sondern gönnen Sie Ihren Augen vor dem Schlafengehen etwas Ruhe.

Bei trockenen Augen mehr zu trinken, hilft übrigens nur in geringem Ausmaß. Ein guter Wasserhaushalt ist zwar für die Gesundheit allgemein empfehlenswert, aber bei trockenen Augen reicht das alleine nicht aus, da die Ursachen zu vielfältig sind.

Zum Weiterlesen: Tipps gegen trockene Augen

Was ist der Unterschied zwischen teuren und günstigen Brillengläsern?

Alexandra Király-Bösl: Die Frage ist schwierig zu beantworten, denn dazu sind weitere Informationen notwendig. Zum Beispiel: Wie hoch ist die Fehlsichtigkeit? Wenn Sie eine höhere Fehlsichtigkeit haben und dünnere Brillengläser wünschen, müssen Sie mit höheren Kosten rechnen. Wichtig ist auch die Frage: Welche Anforderungen soll die Brille erfüllen? Reicht eine reine Fern- oder Lesebrille oder soll es eine Gleitsichtbrille sein, die auch beim Musizieren und anderen Tätigkeiten getragen werden soll? Gerade bei Gleitsichtbrillen ist es so, dass die billigen Gläser nur eine schmale Progressionszone (Bereich des scharfen Sehens) haben, da wäre der Griff zu teureren Gläsern sicher sinnvoll.
Manche Menschen haben je Auge eine unterschiedliche Sehstärke, auch hier würde sich das Anpassen teurerer Gläser lohnen. Ein guter Optiker sollte diesbezüglich gründlich und objektiv beraten.

Was ich bei Brillengläsern grundsätzlich empfehlen kann, ist eine gute Entspiegelung. Bei Brillengläsern aus Kunststoff macht eine spezielle Beschichtung als Schutz vor Kratzern Sinn.

Sind Blaufilter in Bildschirmbrillen sinnvoll?

Alexandra Király-Bösl: Blaufiltergläser sollen den Anteil an energiereichem, blauem Licht, das von digitalen Bildschirmen ausgesendet wird, herausfiltern. Dies soll dem Schutz der Netzhaut dienen und für entspannte Augen sorgen. Studien zeigen jedoch, dass der Anteil an Blaulicht, das Bildschirme aussenden, nur ein Bruchteil dessen ausmacht, was über natürliches Tageslicht in die Augen dringt. Das normale Sonnenlicht enthält etwa zehnmal mehr Blaulicht als zum Beispiel ein Smartphone ausstrahlt. Auch eine Ermüdung der Augen wurde in den Studien durch Blaufiltergläser nicht verhindert.
Wissenschaftlich gesehen lässt sich also sagen, dass Sie sich das Geld für Blaufiltergläser sparen können. Wenn Sie jedoch das Bildschirmlicht als störend empfinden und Ihnen eine Filterbrille beim Arbeiten hilft, können Sie diese gerne benutzen.

Bei der Bildschirmarbeit ist nicht das Blaulicht das Problem, sondern das Austrocknen der Augen durch den langen, konzentrierten Blick. Wenn Sie viel am Bildschirm arbeiten, sollten Sie zwischendurch viel in die Ferne schauen und öfters mal bewusst blinzeln.

 Was kann die Ursache für ein tränendes Auge sein und was hilft dagegen?

Alexandra Király-Bösl: Tränende Augen kommen meist daher, dass die oberflächliche, fetthaltige Tränenfilmschicht zu schnell verdunstet und die Tränen daher nicht auf der Hornhaut haften bleiben. In solchen Fällen helfen ölhaltige Augentropfen.

Tränt nur ein Auge, ist meist eine Abflussstörung die Ursache. Hier wäre es sinnvoll, einen Augenarzt aufzusuchen, der den Tränenkanal anschauen und gegebenenfalls durchspülen kann. Bei starken Beschwerden kann auch eine Operation helfen - was individuell entschieden werden muss.

Wird Kurzsichtigkeit im Alter immer weniger, bis man nur noch eine Lesebrille braucht?

Alexandra Király-Bösl: Es ist tatsächlich so, dass eine Kurzsichtigkeit im Alter wieder weniger werden kann. Dieses Phänomen beobachte ich auch an mir selbst. Es hängt mit den Veränderungen der Linse zusammen.
Da eine Kurzsichtigkeit oft die Alterssichtigkeit ausgleicht - Kurzsichtige können ohne Brille lesen - wird bei Abnahme der Kurzsichtigkeit leider das Lesen schlechter, sodass eine Lesebrille notwendig wird.

Übrigens: Kurzsichtigkeit kann im Alter auch zunehmen, was ein Hinweis auf Diabetes oder einen grauen Star sein kann.

Zum Weiterlesen: Alterssichtigkeit

Hinweis

Suchen Sie bei Problemen mit Ihren Augen immer einen Augenarzt auf. Nur er kann feststellen, welche Ursachen tatsächlich zugrunde liegen.

Gute Augengesundheit wünschen Ihnen Dr. Alexandra Király-Bösl und "Wir in Bayern"!


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