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Service Gesundheit Herz aus dem Takt - harmlos oder gefährlich?

Herzrhythmusstörungen kommen häufig vor und sind meist harmlos, aber leider nicht immer. Wenn das Herz eine längere Zeit unregelmäßig schlägt, droht ein Herzinfarkt oder Schlaganfall. Allgemeinarzt Dr. Klaus Tiedemann klärt auf.

Stand: 16.05.2017 | Archiv |Bildnachweis

Herz aus dem Takt - harmlos oder gefährlich?  | Bild: colourbox.com

Der Herzschlag

Das menschliche Herz hat täglich ganz schön viel zu leisten: ca. 100.000 mal schlägt das faustgroße Organ am Tag. Ein 70-Jähriger kommt also bereits auf über 2,5 Milliarden Herzschläge.

Der Taktgeber im Herzen ist der Sinusknoten, der - vergleichbar mit der Zündspule im Auto - den Rhythmus vorgibt. Diese elektrischen Impulse werden über elektrische Bahnen (wie Zündkabel) zu den Herzvorhöfen bzw. Kammern geleitet, damit sie immer abwechselnd kontrahieren.

Es gibt allerdings untergeordnete Rhythmuszentren, die gerade in Ruhe dazwischenfunken können. Das verspürt man als "Stolperer" mit anschließender kurzer Pause. Diese Rhythmusstörungen sind unproblematisch, innerhalb von 24 Stunden dürfen bis zu 2000 dieser Stolperer auftreten.

Werden diese Pausen allerdings länger als 2,5 Sekunden, kann man bewusstlos werden. Dann droht Gefahr. Wenn der unregelmäßige Herzschlag länger anhält, können Gerinnsel im Herzen entstehen. Wenn diese sich lösen, droht ein Schlaganfall (im Gehirn, Darm oder Bein) oder ein Herzinfarkt.

Auch bei gesunden Menschen treten manchmal Herzrhythmusstörungen auf. Diese verlaufen allerdings meist harmlos. Mögliche Ursachen hierfür können zum Beispiel Nervosität, übermäßiger Kaffee- oder Nikotinkonsum und Adrenalinausschüttung bei Aufregung sein.

Herzrhythmusstörungen müssen behandelt werden, sobald der Blutkreislauf aus den Fugen gerät und der menschliche Organismus nicht ausreichend versorgt wird.

Mögliche Ursachen einer anhaltenden Herzrhythmusstörung

  • Schädigung der Herzkranzgefäße
  • angeborene oder erworbene Herzfehler
  • Medikamente und Drogen
  • Mineralstoffmangel, insbesondere Kalium und Magnesium
  • Nervosität und körperliche Anstrengung
  • mechanische Reizungen der Halsschlagader wie ein enger Kragen, überstreckter Hals oder Kopfdrehungen
  • begünstigende Krankheiten, wie z. B. Schilddrüsenprobleme oder Bluthochdruck
  • Lungenerkrankungen wie Asthma






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